Allein durch eine intensive Atemtechnik in veränderte Wahrnehmungszustände zu gelangen, ist durchaus möglich. Der Pionier auf diesem Gebiet ist Nachtschatten- und Lucys-Rausch-Autor Stanislav Grof, der zusammen mit seiner verstorbenen Ex-Frau Christina (1941-2014) die Technik des Holotropen Atmens als Ersatz für die Einnahme von LSD erdacht und erfunden hat. Holotrop meint dabei so viel wie ganzheitlich bzw. „sich zur Ganzheit hinbewegend“ (holos = „ganz“, trepein = „sich begeben“, „auf Ganzheit ausgerichtet“, „sich richten auf“).
Durch das intensive Atmen bzw. eine anhaltende Hyperventilation wird die Wahrnehmung der Atmenden signifikant verändert und kommt einem psychedelischen Rausch gleich. In diesem veränderten Zustand hat der Proband potenziell Zugriff auf unbewusste Seeleninhalte, verschüttete Traumata und andere psychologische Faktoren. Dies kann therapeutisch genutzt werden, ohne die gesetzlich streng regulierten psychoaktiven Substanzen zu benötigen.
Heute gibt es weltweit zahlreiche Gruppen, die diese bewusstseinsverändernde Praxis zur Lebensverbesserung und Selbsterkenntnis nutzen – andere Forscher haben das Holotrope Atmen weiterentwickelt und um weitere Facetten bereichert. Daher gibt es heute diverse Ansätze des ganzheitlichen Atemerlebens, die immer mehr Menschen in ihren Bann ziehen – auch die Wissenschaft.
In einem Artikel der Neuen Zürcher Zeitung erklärt Lucys-Rausch-Autorin und Wissenschaftlerin Helena Aicher vom Schweizer Netzwerk für holotrope Atemtherapie was es mit dem Holotropen Atmen auf sich hat. Der Redakteur des Beitrags berichtet von einem interessanten Selbstversuch der psychonautischen Atemtechnik.
Lesetipp der Redaktion!
Buchtipp – das Standardwerk zum Thema im Nachtschatten Verlag:
Holotropes Atmen von Stanislav und Christina Grof