Text Christian Rätsch
Ayahuasca, der psychoaktive, visionäre und brechenerregende »Zaubertrank« vom Amazonas, steht im Zentrum des Schamanismus vieler dort ansässiger Indianerstämme. Bei den Siona und Secoya, die im ecuadorianischen Amazonas-Tiefland leben, heißt der Schamane yagé unkuki, »der Ayahuasca-Trinker«. Der Schamane der benachbarten Cashinahua wird moca-ya genannt, «einer, der Ayahuasca hat»; der Schamane der im peruanischen Amazonas-Tiefland heimischen Shipibo-Indianer wird als nishi sheamis, «Ayahuasca-Trinker», bezeichnet. Daraus hat sich im lokalen Spanisch das Wort ayahuasquero – heute meist als «Ayahuasca-Schamane« übersetzt – entwickelt. Ein Mensch wird zum Schamanen, wenn er von den Pflanzengeistern dazu berufen wird – entweder im Traum oder in einer Ayahuasca-Vision.
Obwohl in der Gegend um die peruanische Dschungelstadt Pucallpa fast jeder Mensch, ganz gleich, ob Indianer oder Mestize, Ayahuasca-Erfahrungen gemacht hat, werden doch nur wenige Ayahuasca-Trinker zu Schamanen. Der Schamane bezieht seine schamanische Heilkraft von seinem Wissen, das er durch seinen häufigen, mitunter täglichen Ayahuasca-Genuss erhält. Manche Ayahuasqueros verfügen über eine geradezu unglaubliche Erfahrung.
Lucys Xtra
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