Bayern will Drogennothilfe in München fallen lassen

Gesundheitsministerium: Fördergeld einstellen

Der Drogennotdienst „L43“ im Münchner Hauptbahnhofsviertel steht vor einer ungewissen Zukunft: Das bayerische Gesundheitsministerium plant, sich aus der Finanzierung zurückzuziehen. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die Versorgung drogenabhängiger Menschen in der Region haben.

Im Herzen Münchens, unweit des Hauptbahnhofs, bietet der Drogennotdienst „L43“ seit Jahren lebenswichtige Unterstützung für suchtkranke Menschen. Neben dem Austausch von gebrauchten Spritzen gegen sterile Utensilien werden auch Crackpfeifen bereitgestellt, um die Verbreitung von Krankheiten wie HIV und Hepatitis C zu verhindern. Zusätzlich stehen eine 24-Stunden-Krisenberatung, eine Notschlafstelle und Vermittlungen in Therapieeinrichtungen zur Verfügung – alles kostenfrei.​

Der Dienst wird derzeit vom gemeinnützigen Verein prop e.V. betrieben und finanziert sich durch Mittel des Bezirks Oberbayern, der Stadt München und des Freistaats Bayern. Laut prop e.V. plant das bayerische Gesundheitsministerium jedoch, seine finanzielle Unterstützung in Höhe von rund 320.000 Euro einzustellen. Dies würde zu Personalabbau und verkürzten Öffnungszeiten führen.

Stadt und Bezirk warnen vor den Konsequenzen: Eine reduzierte Versorgung könnte zu einer Zunahme des Drogenkonsums im öffentlichen Raum und damit zu mehr Polizeieinsätzen führen. Das Gesundheitsministerium verweist hingegen auf die Zuständigkeit der Kommunen und betont, dass Gespräche mit dem Drogennotdienst fortgeführt werden.​

Die Zukunft des „L43“ bleibt somit ungewiss, während viele Betroffene weiterhin auf seine Unterstützung angewiesen sind.

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