Endlich ist es so weit: In Berlin können User ihre Substanzen auf Verunreinigungen bzw. auf ihren tatsächlichen Wirkstoffgehalt hin testen lassen. Das hat die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit dem Fernsehsender rbb am 6. Juni mitgeteilt.
Drug Checking war in Deutschland de facto nie verboten, wurde nur politisch verunmöglicht. Wer illegalisierte Drogen nehme, müsse eben mit Risiken rechnen und sei selbst schuld, wenn dies mit Gefahren einhergehe, so die bisherige Haltung der Bundespolitik. Daran ändert sich auch nur schleichend etwas, zumindest in der Bundeshauptstadt ist es ab jetzt möglich, psychotrope Stoffe überprüfen zu lassen.
An drei Anlaufstellen können Gebraucher illegalisierter Substanzen nun testen lassen, ob die auf dem Schwarzmarkt erworbenen Stoffe halten können, was sie versprechen, und zwar in den Beratungsstellen der Trägergemeinschaft Vista, Fixpunkt und der Schwulenberatung Berlin. Amphetamine, Kokain, MDMA, LSD und Cannabis sind die häufigsten Psychoaktiva der Partyszene, deren Reinheitsgehalt und Zusammensetzung häufig von Interesse sind, aber auch andere Substanzen können selbstverständlich geprüft werden.
«Die Analyse der Proben erfolgt laut der Berliner Gesundheitsverwaltung im Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin (Germed). Das Ergebnis werde an die Beratungsstellen übermittelt. Die Nutzenden könnten das Ergebnis rund drei Tage nach Abgabe der Proben dort telefonisch oder persönlich abfragen», berichtet die Tagesschau.
Das Projekt Drug Checking in Berlin sei jahrelang vorbereitet und mehrere Wochen lang getestet worden.
Der Beitrag der Tagesschau ist auch in Form eines Audiostreams verfügbar.