Berlin: Techno wird Weltkulturerbe

Rave-Kultur von UNESCO als schützenswert anerkannt

Die UNESCO hat Berliner Techno als Weltkulturerbe anerkannt. Damit ist die elektronische Musikrichtung und die damit verbundene Rave-Kultur von den Vereinten Nationen höchstselbst als schützenswert deklariert worden. Eng verbandelt ist Techno auch mit der Goa- bzw. Psytrancekultur; die Szenen überschneiden sich teilweise. Das Motto PLUR (Peace, Love, Unity, Respect) gilt in beiden Szenen als gelebte Maxime.

Aus Berliner Techno und Trance entwickelt sich seit den späten 70er Jahren eine Vielzahl an Musikrichtungen und -ästhetiken. Moderne sogenannte Elektronische Tanzmusik ist ohne die Berliner Pioniere undenkbar. Aus Techno entwickelten sich aber nicht bloß diverse andere Musikstile, sondern eine multimediale Kunstform; ein Lebensstil.

Die Idee zum Weltkulturerbe selbst entstand 3. Juli 2009 in der Bar 25 an der Spree in Berlin. In einem Kurzvideo, das vor zwei Jahren erschien und mit diversen Interviews verschiedener Berliner Techno-Künstlerinnen und -Künstler gespickt ist, wird aufgedröselt, warum Techno schützens- und liebenswert ist. Im Film ist der Musikwissenschaftler, Begründer des Schweizer Safer-Rave-Vereins Eve&Rave und Nachtschatten-Autor Hans Cousto zu sehen, ein weltweit renommierter Experte auf dem Gebiet der Techno- und Trancekultur. Auch dank dieses Bewerbungsvideos hat es Techno auf die Liste des Welterbes geschafft.

Der Nachtschatten Verlag hat die Idee Techno als Kulturgut seit etwa drei Jahrzehnten gefördert:

  • Hans Cousto: Vom Urkult zur Kultur – Drogen und Techno (1995)
  • Nicholas Saunders: Ecstasy und die Tanz-Kultur (1998)
  • Christian Rätsch: Schamanismus, Techno und Cyberspace (2001)
  • Hans Cousto: Psychonautik, Hedonismus und Ekstase [mit Kapitel II, das Weltkulturerbe Psychonautik mit der Verknüpfung von Psychonautik und Party- und Festivalkultur.] (2009)
  • Hans Cousto: Das Weltkulturebe Psychonautik [Kapitel I und II aus Psychonautik, Hedonismus und Ecstase als Smartbook] (2017)

Ressource:
www.tagesschau.de