CSU-Stadtratskandidat für Cannabis-Entkriminalisierung

Frank Mosher will liberale Drogenpolitik wie in Kalifornien

Medizinisches Cannabis | CC By Dank Depot

Der Stadtratskandidat der CSU aus Regensburg Frank Mosher spricht sich unerwarteterweise für eine Liberalisierung der Drogenpolitik aus. In einem Video, das er für den Wahlkampf gedreht und auf seinem Facebook-Kanal veröffentlicht hatte, verleiht er seinen Ansichten Ausdruck: „Ich denke, wir könnten der Polizei und den Behörden viel Arbeit sparen, indem wir in Regensburg oder Bayern oder Deutschland Marijuana dekriminalisieren würden.“ 

Frank Mosher, gebürtiger US-Amerikaner, der seit mehreren Jahrzehnten als Geschäftsmann und Betreiber von Fastfood-Filialen in Regensburg lebt, vergleicht die Situation in Bayern bzw. Deutschland mit jener seines Heimatbundesstaats Kalifornien. Dort wird seit einigen Jahren auf legalisiertes Cannabis gesetzt – und das mit großem Erfolg und ohne ein Land voller Drogenabhängiger erzeugt zu haben.

Moshers Kollegin, die Bundestagsabgeordnete und Regensburger CSU-Oberbürgermeister-Kandidatin Astrid Freudenstein, erklärte dazu, dass sie die politische Ansicht nachvollziehen könne. Es gebe heute viele junge Cannabisgebraucher und man wolle nicht eine ganze Generation abstempeln und zu Kriminellen machen. Dass das Thema im kommunalen Wahlkampf jedoch groß ausgerollt werde, bezweifelt sie.

Dass gerade im konservativen Freistaat Bayern der Konsum von Cannabis mittelfristig entkriminalisiert wird, steht nicht zu erwarten. Trotzdem ist eine solche Forderung aus dem Mund von Politikern der CSU geradezu sensationell.

Erst kürzlich hatte ein CSU-Kollege Moshers, der Oberbürgermeisterkandidat der Stadt Fürth Dietmar Helm, mit der Forderung nach einer Hanfreform in Franken für Aufsehen gesorgt. Helm geht es allerdings nicht um den Konsum von Cannabis, sondern um eine Re-Etablierung des Hanfs auf deutschen Feldern. Der 51 Jahre alte Dietmar Helm setzt sich dafür ein, männliche Faserhanfpflanzen von Landwirten anbauen zu lassen, um damit die kunststoffverarbeitende Industrie seiner Heimat umzukrempeln. Aus Faserhanf bzw. Hanffasern lassen sich nämlich klimaneutrale und umweltfreundliche Kunststoffe herstellen.

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