Text und Foto: Kevin Johann
Die psychedelische Renaissance ist angekommen
Hildesheim, 7. Juni 2025 – Die psychedelische Bewegung hat ein starkes Zeichen gesetzt: Der Psychedelika Summit in Hildesheim brachte rund 500 Teilnehmende aus ganz Europa zusammen und avancierte damit zu einem der größten Kongresse dieser Art in Deutschland. Forschende, Aktivisten, Therapeuten, Ärzte, Heilpraktiker, Psychonauten sowie zahlreiche Interessierte kamen in der Eventlocation Atmosflair zusammen. Dieser Ort mit seinem offenen und kreativen Ambiente bot den perfekten Rahmen für diese spannende Veranstaltung.
Bereits beim Eintreffen der Gäste war eine besondere Aufbruchstimmung spürbar. Was vor wenigen Jahren noch als Randthema galt, ist heute spürbar in der gesellschaftlichen Mitte angekommen: Die psychedelische Renaissance hat an Fahrt aufgenommen, was in Hildesheim eindrucksvoll sichtbar wurde.
Hochkarätige Vorträge und ein lebendiger Austausch
Der Summit überzeugte mit einem vielseitigen Programm, das jüngere Nachwuchsakteure und erfahrene Expertinnen und Experten zusammenbrachte. Im Mittelpunkt stand der fachliche Austausch – und dieser wurde auf Augenhöhe geführt.
Zu den renommierten Vortragenden zählte unter anderem Claudia Müller-Ebeling, die in ihrem Beitrag die Bedeutung ritueller Settings in der psychedelischen Praxis herausstellte. Markus Berger beleuchtete die eindrucksvolle Geschichte der Psychedelika im deutschsprachigen Raum, während Sergio Pérez Rosal einen Überblick über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung lieferte.
Weitere Schwerpunktthemen des Kongresses waren die praxisorientierte Begleitung von psychedelischen Erfahrungen (Facilitation und Leadership), therapeutische Anwendungsfelder, Drug Checking sowie rechtliche Fragestellungen. Allesamt Aspekte, die sowohl für Fachleute als auch für die psychedelisch interessierte Öffentlichkeit von hoher Relevanz sind.
Kontroverse Debatten: Psychedelika im Spannungsfeld des Kapitalismus
Ein besonderes Highlight des Tages war die abendliche Panel-Diskussion zum Thema „Psychedelika im Kapitalismus – Heilsame Revolution oder Ausverkauf an das System?“. Hier wurden die Chancen und Gefahren einer zunehmenden Kommerzialisierung offen und engagiert diskutiert. Die Teilnehmenden waren sich jedoch einig, dass bei aller wirtschaftlichen Dynamik die kollektive Verantwortung sowie ethische Grundsätze an erster Stelle stehen müssen. Das Bedürfnis nach einer verantwortungsvollen, gemeinschaftlich getragenen Entwicklung der Bewegung zog sich wie ein roter Faden durch die Diskussion.
Ein erfolgreicher Schritt zur stärkeren Vernetzung
Ein weiterer Fokus des Summits lag auf der Vernetzung der psychedelischen Szene. Die Veranstalter sowie zahlreiche Gäste betonten den Wunsch nach mehr Austausch, Zusammenarbeit und einem stärkeren Gemeinschaftsgefühl innerhalb der wachsenden Bewegung. Genau diesen Raum für Verbindung hat der Summit in Hildesheim geschaffen.
Die Veranstalter Robert Stefan, Jascha Renner und Lionel Schibli zeigten sich hochzufrieden. Robert Stefan: „Der Summit war ein voller Erfolg. Es ist uns gelungen, Menschen mit unterschiedlichsten psychedelischen Hintergründen zusammenzubringen und einen offenen, respektvollen Dialog zu ermöglichen. Genau darum ging es uns.“
Der Psychedelika Summit in Hildesheim hat damit nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Wissensvermittlung geleistet, sondern auch die Szene näher zusammengebracht. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Bewegung weiterentwickelt. Doch eines ist klar: Die psychedelische Renaissance ist nicht mehr aufzuhalten.