Diese Ausgabe im Zeichen des Hanfes hatte eigentlich ein ganz besonderes Experiment sein sollen. Da wir – nun bereits im achten Jahr – nach wie vor nicht genügend Abonnenten für Lucys Rausch gewinnen konnten, um das Magazin sicher durch die kommenden Jahre zu führen, sollte diese Ausgabe mit dem formschönen Cannabisblatt auf dem Cover ein Versuch sein, am Kiosk mehr Aufmerksamkeit potenzieller Leser und Abonnenten zu erregen. Immerhin ist das Thema rund um den Hanf in all seinen Facetten immer mehr Mainstream, und Hanfblätter sind längst nicht mehr nur auf Zeitschriften des Undergrounds zu finden, sondern heute im Grunde allgegenwärtig. Weil auch Psychonauten in den meisten Fällen auf Cannabis stehen, war unsere Idee, dass wir im Zeitschriftenhandel womöglich mehr denen auffallen, die wir mit Lucys Rausch anzusprechen gedenken, die aber im Dschungel der Periodika noch nicht auf unser Magazin gestoßen sind. Wie haben wir uns geirrt! Zwar ist die Idee nach wie vor gut. Und Lucys Rausch Nr. 12 mit dem Schwerpunkt auf Cannabiskultur ist ebenfalls gelungen. Doch werden wir mit dieser Nummer unser Experiment nicht vollziehen können, da die Corona-Pandemie immer noch dafür sorgt, dass unsere Hauptvertriebskanäle im Zeitschriftenhandel – der Bahnhofs- und Flughafenbuchhandel – fest verschlossen bleiben.
Allein aus diesem Grund konnte Lucys Nr. 12 auch nicht wie geplant am 19. April zum Bicycle Day erscheinen, sondern kommt erst jetzt, wo der Sommer bereits vor der Tür steht. Ob wir in diesem Jahr eine weitere Ausgabe herausgeben können oder ob wir, wie 2020, Covid-bedingt wieder nur eine Nummer zu publizieren in der Lage sein werden, all das steht zum jetzigen Zeitpunkt noch in den Sternen.
Aller Enttäuschung des undurchführbaren Versuchs zum Trotz freue ich mich dennoch, in dieser Ausgabe auch neue Autoren präsentieren zu können, so zum Beispiel Chuck Lore, den Cannabis-Spezialisten, der vor Kurzem in unserem Verlag ein wunderbares Buch zum Hanfanbau veröffentlicht hat, und den drogenpolitischen und Menschenrechtsaktivisten Michael Kleim aus Gera, der sich als Pfarrer seit Jahr und Tag für eine bessere und gerechtere Welt einsetzt. Außerdem zum ersten Mal dabei ist Psychotherapeut Tom John Wolff, der den verheerenden Ayahuasca-Tourismus in Peru beleuchtet, er hat dazu im wissenschaftlichen Springer Verlag ein sehr gutes Buch herausgebracht, sowie Dirk Netter, der sein im Nachtschatten Verlag erschienenes Werk über Kratom in dieser Ausgabe um interessante Informationen erweitert.
Ich wünsche allen Lesern und Psychonauten einen angenehmen Sommer und erhellende Stunden mit Lucys Rausch Nr. 12 – denn auch abseits vom pandemischen Wahn gibt es noch ein Leben. Das dürfen wir nicht vergessen. Alles wird gut. Ganz sicher.