England: Größter Kokain-Bust seit 2015

Britische Grenzpolizei stellt 3,7 Tonnen Kokain in Southhampton sicher

Im Hafen der im Süden Englands gelegenen Stadt Southhampton stellten britische Grenzschutzpolizisten am 17. März 2022 insgesamt 3,7 Tonnen aufbereitetes Kokain sicher. Die Lieferung kam aus Kolumbien und wurde bereits von den Grenz-Beamten sowie der National Crime Agency (NCA) inspiziert. Zwei Paletten voller Bananenkisten verbargen Koksblöcke, die nach Angaben der Innenministerin Priti Patel etwa 302 Millionen britische Pounds wert seien. Damit sei die größte Sicherstellung von Kokain in Großbritannien seit 2015 gelungen. Patel äußerte sich in drohendem Ton bezüglich des gefeierten Busts: Er solle als Warnung vor Schmuggelaktion dienen und somit Kriminelle abschrecken.

Die Regierung des Vereinigten Königreichs unter Premierminister Boris Johnson entwickelte den sogenannten »Beating crime plan« (dt. etwa.: »Plan zur Bekämpfung von Kriminalität«) – ein Versuch, kriminelle Machenschaften im Land zu reduzieren bzw. zu beseitigen. Innenministerin Patel sieht ihn als wichtige Waffe gegen verbotenen Drogenhandel. Laut ihr ist ein wichtiges Ziel des Plans, »die Unterbrechung der Versorgungskette und unnachgiebige Verfolgung der Kriminellen« zu gewährleisten. Laut der NCA belaufe sich der tägliche Geldfluss, der durch Kokainhandel entsteht, in Großbritannien auf 25,7 Millionen Pounds.

Steve Rolles von der Transform Drugs Policy Foundation sieht das etwas anders: Er glaubt nicht an die Wirksamkeit großer Razzien und Sicherstellungen. Damit könne man Kriminelle nicht abschrecken. Sein Kommentar zum momentanen Zustand der britischen Gesellschaft hört sich weniger optimistisch an, als die prohibitiven Lobesgesänge Pratels:

»Die Zahl der Todesfälle durch Kokain ist seit den 1990er Jahren um das 40-fache gestiegen. Jedes Jahr wird es leichter verfügbar, billiger und reiner. Und immer mehr junge Menschen werden in Bezirken [für den Verkauf] angeworben und ausgebeutet.«
Quelle: news.sky.com

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