Erstbeschreibung: Psilocybe stametsii

Neue Art nach dem Pilzforscher Paul Stamets benannt

Paul Stamets mit Laricifomes officinalis (Foto: Dusty Yao-Stamets, CC-BY-SA 3.0)

Erst zweimal weltweit wurde die neu entdeckte Psilocybinpilz-Spezies Psilocybe stametsii gesichtet. Die winzigen Exemplare wurden in einem ecuadorianischen Nebelwald gefunden. Der Wald ist Teil eines größeren Naturschutzgebietes in Ecuador, des Los Cedros Biological Reserve.

2011 entdeckte Dr. Bryn Dentinger von der Universität Utah (USA) dort erstmals ein einziges Exemplar der damals noch unbenannten und unbeschriebenen Spezies Psilocybe stametsii Dentinger et Furci, sp.nov. Der Pilz ist ein Winzling und nicht größer als eine Füllerkappe. Elf Jahre später entdeckte Giuliana Furci von der Fungi Foundation gemeinsam mit Freunden das zweite Exemplar.

Furci und ihr Team veröffentlichten ihren Fund in der digitalen Pilzenzyklopädie Index Fungorum und beschrieben und benannten die neue Art nach dem Pilzforscher Paul Stamets (u.a. Autor von «Fantastische Pilze»). Stamets gilt als Koryphäe im Bereich der (Ethno-)Mykologie. Dazu meint Guiliana Furci: »Es ist eine große Freude, Paul Stamets mit einer neuen Pilzart ehren zu können. Sein Beitrag zur weltweiten Wertschätzung von Pilzen ist unbestritten und beispiellos, und sein unermüdlicher Einsatz für die Weiterentwicklung der Mykologie hat jahrzehntelang Tausende von Menschen auf der ganzen Welt inspiriert, mich eingeschlossen.« Paul Stamets aus den USA ist wohl der bekannteste Mykologe der Welt, Autor zahlreicher hervorragender Bücher (auch viele zu psychoaktiven), Gründer von Fungi Perfecti sowie Entdecker diverser Pilzarten.

Wie viele andere Psilocybe-Arten weist auch die Spezies stametsii eine nach oben spitz zulaufende Kappe auf. Seine dunklen Brauntöne ähneln sehr den Farben anderer Zauberpilze. Laut Dentinger, der den Pilz als erster entdeckte, wächst die Art solitär, ist also sehr selten und immer nur einzeln anzutreffen, nie in Gruppen. Psilocybe stametsii sei »phylogenetisch am engsten mit einer Umwelt-DNA-Sequenz aus dem Boden in China verwandt und unterscheidet sich evolutionär von den anderen eng verwandten bekannten Psilocybe-Arten, die aus Bolivien, Mexiko und Puerto Rico stammen«.

Die Erstbeschreibung von Psilocybe stametsii findet sich hier.

Ressourcen:
Artikel auf ffungi.org
Psilocybe stametsii

(Aus urheberrechtlichen Gründen können wir zu diesem Artikel lediglich ein Symbolbild mit Paul Stamets veröffentlichen. Die Rechteinhaber von Fotos der neuen Art sind angefragt; bisher hat unsere Redaktion jedoch keine Antwort erhalten. Die Fotos von Psilocybe stametsii finden sich in den angegebenen Ressourcen.)