Friedensnobelpreis 2021 für Journalistin gegen den „Drogenkrieg“

Journalistin gegen War on Drugs

Maria Ressa. Foto: CC-BY-SA 2.0. Paul Papadimitriou from London, United Kingdom

Der Friedensnobelpreis 2021 geht an eine Journalistin, die gegen den „Drogenkrieg“ schreibt.

Der Schildower Kreis berichtet über die philippinische Journalistin Maria Ressa, die gegen den War on Drugs anschreibt:

In Oslo wurde der diesjährige Friedensnobelpreis der philippinischen Journalistin Maria Ressa zugesprochen. Mit dieser Ehrung soll das unabhängige Engagement der Medien im Kampf gegen drogenpolitische Menschenrechtsverletzungen gestärkt werden.

Als Schildower Kreis gratulieren wir Maria Ressa ganz herzlich. Wir begrüßen diese Entscheidung des Nobelpreiskomitees, welche die Gefahren des „Kriegs gegen Drogen“ (War on Drugs) endlich wahr- und ernstnimmt. Wir hoffen, dass die Verleihung des Friedensnobelpreises nicht nur die Solidarität mit den für Menschlichkeit engagierten Personen und Gruppen in den Philippinen stärkt, sondern auch die katastrophalen Folgen der repressiven Drogenpolitik weltweit deutlicher in das Bewusstsein der Öffentlichkeit tragen kann. Ein grundsätzliches Umdenken im Bereich der Drogenpolitik innerhalb internationaler Strukturen wie EU und UNO ist überfällig.

Maria Ressa ist eine Mitgründerin der philippinischen Nachrichtenwebseite „Rappler“, die kontinuierlich über staatliche Verbrechen im Rahmen des sog. „Drogenkrieges“ berichtet. Mit Machtantritt des Präsidenten Duterte wurden in den Philippinen Tausende Menschen durch Polizei und Todesschwadrone gezielt getötet. Zunehmend richtet sich der staatliche Druck auch auf kritische Journalist*innen, Menschenrechtsaktivist*innen und kirchliche Hilfsorganisationen. Kritiker*innen der mörderischen Drogenpolitik werden bedroht oder selbst Opfer von Kriminalisierung. So befindet sich u.a. auch die Senatorin Leila de Lima, eine der schärfsten politischen Gegnerinnen Dutertes, aufgrund fingierter Vorwürfe in Haft. Der Nachrichtenwebseite „Rappler“ wurde aus politischen Gründen 2018 die Lizenz entzogen.

Nun hat das Nobelpreiskomitee den Einsatz von Maria Ressa für Demokratie und Medienfreiheit geehrt. Damit geht der Friedensnobelpreis symbolträchtig an eine Persönlichkeit, die dem sog. „Drogenkrieg“ mutig entgegentritt – er wird nach langer Zeit endlich als das in der Öffentlichkeit wahrgenommen, was er von Anfang an war: ein Krieg gegen Menschenrechte, Demokratie und bürgerliche Freiheiten. Und es werden nun Menschen unterstützt, die sich für ein Ende dieses Krieges und für dessen Opfer einsetzen.

Website des Schildower Kreises zum Thema