Text: Susanne G. Seiler
1967 sah ich im Kino den britischen Film The Bomb. Er zeigt die Auswirkungen des Abwurfs einer Atombombe über London. Die Zivilbevölkerung war in die alten Bunker und Luftschutzkeller zurückgekehrt. Die Menschen waren strahlenkrank. Normalerweise unbewaffnete Bobbies griffen zur Pistole, um den schlimmsten Fällen den Gnadenschuss zu verpassen, als seien es verletzte Tiere. Nach der Vorführung ertränkte ich meine Beklommenheit zuhause in Cognac, um überhaupt schlafen zu können.
Fünfzehn Jahre später konnte mein damals sechsjähriger Sohn eines Abends auch nicht schlafen. Er habe Angst, eine Bombe fiele über Nacht auf uns und wir wären alle tot. Ich tröstete ihn und erklärte, die Wahrscheinlichkeit, dass er morgen aufwachen würde, sei groß.
Die Federation of American Scientists (FAS) geht davon aus, dass die neun Atommächte heute etwa 12.700 Kernwaffen besitzen. Neunzig Prozent davon befinden sich in den Händen Russlands und der USA. In den späten Achtzigern bedrohten über 70.000 Kernwaffen den Weltfrieden. Damals enthielten die Lager der Großmächte genug Atomwaffen, um die Welt 40-mal in die Luft zu jagen. Doch auch die heutige Feuerkraft würde theoretisch ausreichen, um uns alle auszulöschen.
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Der Wunsch nach Frieden soll so alt sein wie die Menschheit.
In China hielten Laotse und Konfuzius ihre Zeitgenossen zum inneren Frieden an, aus dem ein gesellschaftliches Gleichgewicht hervorgehen sollte.
Der Hinduismus erkennt in unserem Dasein einen ewigen Dualismus, dem wir uns nur durch das Streben nach der Einswerdung mit der Weltenseele, dem Atman, entziehen können.
Im Jainismus, der etwa zeitgleich mit dem Buddhismus aufkam, wird kein Lebewesen verletzt.
Auch Buddhisten streben nach Mitgefühl und Friedfertigkeit gegenüber allen fühlenden Wesen.
Lucys Xtra
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