Am 5. Oktober 2023 stellten deutsche Polizeibeamte 300 Kilogramm des hierzulande illegalisierten Pharmakons Captagon (ein Stimulans und Sympathikomimetikum) in einem Garagengebäude an der Autobahn bei Aachen sicher. Die Fenetyllin-haltigen Tabletten waren in normal bedruckten Baumarkt-Sandsäcken versteckt, die insgesamt 16 Tonnen wogen. Daraufhin wurden am selben Tag vier Syrer verhaftet, die man für tatverdächtig hält. Sie befinden sich seitdem in Nordrhein-Westfalen in Untersuchungshaft.
Wegen Verdachts auf »gewerbs- und bandenmäßigen Schmuggels und Handels von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge« ermittelt das Zollfahndungsamt Essen gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Aachen.
Auch an den Flughäfen Leipzig/Halle und Köln/Bonn fanden Ermittler zum Jahresende 2023 Captagon. Zusammen mit dem «Maxi-Fund» bei Aachen ergibt sich aus der insgesamt sichergestellten Menge ein Gewicht aus 460 Kilogramm Captagon; laut Berechnungen einiger deutscher Leitmedien seien dies etwa 3,2 Millionen Tabletten im Wert von 60 Millionen Euro.
Die Funde sind Ergebnis monatelanger Fahndungsarbeiten. Die Sprecherin der Aachener Staatsanwaltschaft geht von einer »organisierten Tätergruppierung, die auch länderübergreifend tätig ist«, aus. Auf tagesschau.de (siehe Ressource) wird gemutmaßt, dass es sich beim Produzenten und Importeur unter anderem auch um die syrische Regierung handeln könnte. Dort und im Libanon werde die Substanz illegal in Fabriken hergestellt und vorrangig im arabischen Raum gehandelt.
Der Wert aller Funde, die in den vergangenen Jahren gemacht wurden, belaufe sich auf etwa eine halbe Milliarden Euro, berichten zahlreiche große Medien in Deutschland.
Ressource:
www.tagesschau.de