Alkoholabhängigkeit kommt in unseren Gesellschaften im Vergleich zu anderen Abhängigkeitserkrankungen oft vor und ist häufig behandlungsresistent. Dabei gibt es bis heute kein vollständig wirksames Behandlungsmodell für die Abhängigkeit. Klassische Psychedelika wie LSD, Psilocybin und Ayahuasca wurden in verschiedenen klinischen und präklinischen Studien eingesetzt und zeigten vielversprechende pharmakotherapeutische Wirkungen bei der Behandlung von behandlungsresistenten psychopathologischen Zuständen wie Sucht, insbesondere im Zusammenhang mit Alkoholabhängigkeit.
In einer neuen Studie haben Forscher einen Überblick über die entsprechenden Forschungsergebnisse zum Potenzial von Psychedelika für die Behandlung von Alkoholabhängigkeit gegeben. Psychedelische Substanzen weisen ein Potenzial für die Behandlung von Drogenabhängigkeit auf, insbesondere von Alkoholismus, was vor allem durch die Modulation der Neuroplastizität im Gehirn unter Beweis gestellt wird.
Da serotonerge Psychedelika bei wiederholtem Konsum keine körperliche Abhängigkeit oder Entzugserscheinungen hervorrufen, können sie als vielversprechende Behandlungsoptionen für die Behandlung von Drogenkonsumstörungen angesehen werden. Im Rahmen der Studie konnten allerdings gewisse Einschränkungen festgestellt werden. Obwohl viele Teilnehmer in klinischen Studien mit nur einer Behandlungsdosis positive Ergebnisse erzielen, gibt es bei der Dauer dieser Wirkungen große interindividuelle Unterschiede. Daher sollten weitere Studien mit unterschiedlichen Dosierungen und Versuchsprotokollen durchgeführt werden, um die Erkenntnisse über psychedelische Substanzen zu verbessern.
Studie: Lodetti G, de Bitencourt RM, Rico EP. (2024), Classic psychedelics and the treatment for alcoholism. Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry, 135: 111129.