Lachs auf Kokain

Landesumweltamt NRW findet Spuren von Kokain in Bach

Foto: Drew Farwell | @drewfarwell | via unsplash.com

In einem großen Tank auf einer deutschen Fischfarm in Nordrhein-Westfalen tummeln sich Dutzende Lachse, die für ein Artenschutzprojekt zur Wiederaussetzung gezüchtet werden. Normalerweise schwimmen die Fische ruhig im Behälter umher, doch vor Kurzem passierte etwas eigenartiges: Die Lachse gerieten offensichtlich in eine Art Kollektivpanik und sprangen den Tankrand hinauf. Jeder der Mitarbeiter konnte bezeugen, dass das Verhalten der Lachse unüblich war und auf ein unbestimmtes Unbehagen der Tiere hindeutete.

Der Fischereibetrieb bat das Landesumweltamt NRW (LANUV) um Hilfe und ließ den Fall prüfen. Das Resultat: Kokain sowie das Kokain-Abbauprodukt Benzoylecgonin konnten im nahegelegenen Bach in Kirchhundem-Albaum nachgewiesen werden. Grund dafür ist eine illegal gelegte Abwasserleitung, die direkt in dem kleinen Gewässer mündet.

In den Fischbecken selbst ließ sich jedoch keiner der beiden Stoffe nachweisen »lediglich ein breites Spektrum an Herbiziden, Insektiziden und Arzneistoffen, die jedoch nur in geringen Mengen vorlagen«, wie der Jahresbericht 2020 des LANUV verlauten lässt. In dem Bericht ist übrigens auch ein ganzes Kapitel den „hysterischen“ Lachsen gewidmet.

Die Betreiber der Fischfarm involvierten auch die Polizei in den Fall. Es gebe allerdings keine Beweise, dass die verbotene Einleitung aus einem bestimmten Bereich käme, verkündete die Kreispolizei Olpe.

Was auch immer die Lachse dazu veranlasste, eine derartige Panikreaktion zu zeigen, bereits einen Tag nach dem Vorkommnis wiesen die Tiere keine derartigen Verhaltensmuster mehr auf.

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