In Darmstadt weitet sich das Geschäft mit legalem Cannabis allmählich aus. Bereits 2019 eröffnete dort in der Julius-Reiber-Straße 2 der erste CBD-Shop in Hessen des Namens „Grünes Gold“. Allerdings berauschen dort erworbene Blüten oder Hanfprodukte nicht, denn sie enthalten kein THC: In Darmstadt wird in genehmigten Läden selbstverständlich stets nur CBD-Gras verkauft.
Karl Diehl, einer von drei Betreibern des im letzten Dezember am darmstädter Südbahnhof aufgestellten Cannamaten, erklärt, dass im Angebot des Standapparats nur „freiverkäufliche Hanfprodukte mit und ohne Cannabidiol“ verfügbar sind, also Cannabisprodukte ohne THC. Auch Blüten werden dort ausgegeben; der Preis beläuft sich auf 12 bis 15 Euro pro Gramm. Per Personalausweis-Lesegerät findet ein Altersnachweis statt, denn Kunden, die den Automaten benutzen, müssen selbstverständlich mindestens 18 Jahre alt sein. „Super easy und keinerlei Probleme“, schreibt ein Google-Rezensent.
Ähnliche Experimente gab es auch schon 2018 in Trier, dort wurde der Cannabis-Automat allerdings schnell von der Polizei konfisziert. Dies sei beim Cannamaten nicht nötig, erklärte man im Polizeipräsidium Südhessen. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt prüfe den Fall allerdings momentan.
Erstaunlich, welche Hürden bereits überwunden sind, was legales Cannabis angeht. Vor einem Jahrzehnt wären freiverkäufliche, THC-freie Cannabisblüten – mit oder ohne CBD – wohl ein absolutes Tabuthema gewesen. Es stehen uns rosige, oder besser hanfige Aussichten für Cannabisprodukte in Deutschland bevor, denn nicht nur in Darmstadt gibt es von der Stadt genehmigte CBD-Shops. Schade bleibt allerdings, dass THC-Freunde weiterhin nicht auf ihre Kosten kommen und sich für ihren Konsum immer noch verfolgen lassen müssen. Deswegen fragen wir uns: Wann wird es endlich ein erstes Modellprojekt zum legalen Verkauf von aktivem Cannabis geben?