Nachdem Cannabis in Deutschland im April dieses Jahres aus dem Betäubungsmittelgesetz herausgenommen und damit teilweise entkriminalisiert wurde, warten Konsumenten auf legales Gras. Dies war mit dem in Kraft getretenen Gesetz nämlich Mangelware. Die einzigen im Gesetz installierten Optionen sind Anbauvereinigungen, also Cannabis Social Clubs (CSC), sowie nach der sogenannten Säule 2 Shops, die im Rahmen eines Modellprojekts Cannabis veräußern.
Zum derzeitigen Zeitpunkt können mancherorts z.B. Cannabis Social Clubs ihren Betrieb aufnehmen und bis zu 500 Mitgliedern legales Marihuana aushändigen. So konnte der erste Anbauverein in Niedersachsen (Ganderkesee) bereits die ebenfalls erste Ernte einfahren und unter den Mitgliedern verteilen. Auch in Bremen gibt es mittlerweile einen lizenzierten Cannabis Social Club, den Verein Hanse High.
Im kommenden Jahr sollen in Frankfurt/Main und Hannover entsprechende Cannabisshops ihre Pforten öffnen. Wer dort Rauchwaren erwirbt, maximal 4000 Projektteilnehmer werden gestattet sein, muss sich an wissenschaftlichen Erhebungen beteiligen – die allerdings im Endeffekt anonymisiert sein werden. Verantwortlich dafür wird die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) unter Leitung von Professor Kirsten Müller-Vahl, geschäftsführende Oberärztin der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, sein. Die Namen der Teilnehmer werden also nicht den entsprechenden Käufen zugeordnet.
Die Abgabe von legalem Cannabis startet demnach zögerlich in Deutschland, aber sie beginnt immerhin überhaupt. Und die Entwicklungen bleiben weiterhin spannend – und Lucys Rausch am Ball.
Hier geht es zu einem Video des Deutschen Hanfverbands (DHV) zum Thema