LSD-Microdosing bei ADHS nicht wirksam

Studie mit erwachsenen Probanden

LSD-Microdosing konnte in einer Studie die Symptome einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) nicht besser behandeln als ein Placebo. Damit ist der erste klinische Nachweis erfolgt, der entsprechende Behauptungen widerlegt.

Microdosing-Anwendungen von LSD sind seit einigen Jahren eine Modeerscheinung, nicht nur in der psychedelischen Welt, sondern auch in anderen Teilen der Gesellschaft. Dabei behaupten einige Anwender immer wieder, die Symptome der ADHS mit mikrodosiertem LSD genauso gut behandeln zu können wie mit den Standardmedikamenten Methylphenidat (Ritalin, Medikinet) und Lisdexamfetamin (Elvanse). Drogenforscher und Autor Markus Berger, selbst ADHS-Patient, hat in seinem Standardwerk zum Thema, Microdosing – Niedrig dosierte Psychoaktiva im Alltag, bereits in Zweifel gestellt, dass dies eine für alle gangbare Lösung sei.

Eine neue Studie befasste sich mit genau dieser Fragestellung bei erwachsenen Patienten. Das Ergebnis: In der randomisierten klinischen Studie war die wiederholte Verabreichung von niedrig dosiertem LSD (20 Mikrogramm) bei der Verringerung der ADHS-Symptome in einem ambulanten Umfeld sicher, aber nicht wirksamer als Placebo.

Insgesamt 53 Teilnehmer wurden randomisiert und erhielten LSD oder ein Placebo. Die Teilnehmer erhielten sechs Wochen lang zweimal wöchentlich entweder 20 μg LSD oder ein Placebomedikament. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 37 Jahre, 22 Teilnehmer waren weiblich. Dabei waren die kaum spürbaren Verbesserungen der ADHS-Symptome in der LSD-Gruppe analog denen der Placebogruppe.

Zitierte Studie: Mueller L, Santos de Jesus J, Schmid Y et al. Safety and Efficacy of Repeated Low-Dose LSD for ADHD Treatment in Adults: A Randomized Clinical Trial, JAMA Psychiatry March 19, 2025. doi:10.1001/jamapsychiatry.2025.0044

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Lesetipp: Markus Berger, Microdosing – Niedrig dosierte Psychoaktiva im Alltag