LSD-Pappen gehören nicht in die Augen!

Smiley 126μg LSD

Eine kuriose und gefährliche Methode der Einnahme von LSD sorgte neulich bei einem 18-jährigen jungen Mann für einen unerwarteten Krankenhausaufenthalt. Wohl etwas leichtfertig klemmte sich der junge Mann LSD-getränkte Löschpapiere unter die Augenlider und ließ sie dort für etwa 15 Minuten einwirken. Schon beim Herausnehmen der Pappen stellten sich erste Reizungen und Schmerzen ein, die jedoch zunächst tolerierbar schienen. Die darauf folgende psychedelische Nacht verlief ohne größere Komplikationen. Doch am nächsten Morgen zeigten sich in beiden Augen starke Abschürfungen, Einblutungen und Rötungen, die einen normalen Tagesablauf unmöglich machten. Beunruhigt suchte der Jugendliche ärztliche Behandlung in einem Krankenhaus. Das medizinische Fachpersonal stellte, insbesondere an den Stellen, die mit den Papierquadraten in Kontakt gekommen waren, sehr starke Reizungen der Hornhaut und des Bindegewebes fest. Nach einer Behandlung mit Feuchtigkeitstropfen und einer vorsorglichen Gabe von Antibiotika gegen mögliche Entzündungen, konnte der Patient vorläufig wieder nach Hause gehen. Im Laufe der nächsten Tage verbesserten sich die Symptome, bis glücklicherweise keine längerfristigen Schäden verblieben.

Der junge Mann gab an, die Technik des „Eye-Droppings“ mit seinen Freunden genutzt zu haben, weil sie sich davon eine längere und intensivere Wirkung des LSDs erhofften. Obwohl klassische Psychedelika üblicherweise sehr geringe körperliche Risiken bergen, weisen die Ärzte im Bericht ausdrücklich darauf hin, dass diese Art der Substanzeinnahme erhebliche Risiken für die Augen, insbesondere die Horn- und Bindehaut, darstellt und zu Entzündungen führten kann. Zudem gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass Eye-Dropping die Substanzwirkung intensivieren oder verlängern könnte.

Quelle: Lo D, Cobbs L, Chua M, Young J, Haberman ID, Modi Y (2018). “Eye Dropping”—A Case Report of Transconjunctival Lysergic Acid Diethylamide Drug Abuse. Cornea. 37 (10): 1324–1325.

 

Linus Naumann