LSD und Zauberpilze: Psychedelische Therapie in der Schweiz

Artikel im Onlinemagazin UltraSwiss

Zauberpilze sind therapeutisch nutzbar. Foto: Fotolia

Im Onlinemagazin UltraSwiss ist ein interessanter englischsprachiger Artikel erschienen, die sich mit den Möglichkeiten einer psychedelischen Therapie in der Schweiz befasst. Hintergrund für die Story ist die aktuelle Verabschiedung des US-Repräsentantenhauses zweier Änderungsanträge zum National Defense Authorization Act, um den Zugang zu psychedelischen Behandlungen für psychotherapeutische Zwecke zu erweitern.

Der umfangreiche, gut recherchierte Beitrag geht auf therapeutische Optionen mit LSD und Psilocybin-haltigen Pilzen ein und lässt Protagonisten der Schweizer Psychedelik zu Wort kommen, unter anderem die Laborleiterin an der Universität Zürich Katrin Preller, den Basler Psychedelika-Forscher Matthias Liechti und Nachtschatten-Verlag-CEO Roger Liggenstorfer. Auch die Arbeit von LSD-Entdecker Albert Hofmann und dem psychedelischen Psychotherapeuten Peter Gasser wird dokumentiert.

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Im Beitrag wird die Geschichte der Psychedelika-Forschung in der Schweiz nachgezeichnet, angefangen bei der Erfindung des LSD sowie der Entdeckung und Benennung der Pilzwirkstoffe Psilocybin und Psilocin – allesamt Resultate der Arbeit des Naturstoffchemikers und Nachtschatten-Autors Albert Hofmann.

Der Artikel legt dar, dass die führende Rolle der Schweiz innerhalb der LSD- und Zauberpilzforschung kulturelle Gründe hat. So wird Albert Hofmanns langjähriger Freund und Verleger Roger Liggenstorfer zitiert, der erklärt: «Die Schweizer sind pragmatische Menschen. Wenn etwas in einen wissenschaftlichen Kontext eingebettet ist, und zwar für eine begrenzte Zeit, dann sind sie dafür, es zu studieren». Und Dr. Matthias Liechti ergänzt: «Wir sind ein Land, in dem viel geforscht wird, und es gab eine Tradition bei der Erforschung der substanzunterstützten Therapie, die im Grunde nie ganz aufhörte … wir sind vielleicht mehr an den Prozess gewöhnt, sowohl als Forscher als auch als Regulierer».

Schließlich kommt in dem Artikel auch die ehemalige Schweizer Bundespräsidentin Ruth Dreifuss zu Wort: «Ich lebe in dem Land, in dem LSD erfunden wurde … aber wir haben 30 Jahre lang darauf verzichtet, Optionen für Menschen zu entwickeln, die unter Schmerzen leiden». Dies solle nun ein Ende finden. Das Zitat ist einer Rede entnommen, die Ruth Dreifuss im Juni 2022 während einer Diskussion über Drogenpolitik und Menschenrechte in Genf gehalten hatte.

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