Medizinalhanf: Cannabisanbau in Deutschland

Medizinische Cannabisblüten aus Deutschland

Foto: Jürg Augstburger

Früher hoben dort Jets der Bundeswehr ab, heute ist es eine Anlage für legalen, staatlich genehmigten Cannabis-Anbau: Auf einem alten Militärgelände in Bayern will jetzt die Bunker Pflanzenextrakte GmbH Cannabis zu wissenschaftlichen Zwecken anbauen. Das deutsche Tochterunternehmen der kanadischen Firma XPhyto Therapeutics Corp hat dazu vom BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) eine offizielle Genehmigung bekommen.

In dem alten Atomschutzbunker soll dann zukünftig Cannabis angebaut und beforscht werden. Dabei muss sich das wissenschaftlich ausgerichtete Cannabis-Unternehmen an strenge Reglements halten. So muss beispielsweise die gesamte Anlage überwacht werden. Mehrere Doktoranden sollen am Projekt teilnehmen. Die Bunker Pflanzenextrakte GmbH ist laut Aussage der Betriebsspitzen das einzige Unternehmen in Deutschland, welches zukünftig legal Cannabis anbauen darf. Dabei gehe es XPhyto-Konzernleiter Hugh Rogers vor allem um die pharmazeutische Qualität des Marihuanas sowie eine gute Grundversorgung für deutsche und kanadische Apotheken.

Der Betrieb hat die Genehmigung zum Anbau für bis zu 70 Sorten Cannabis indica und Cannabis sativa erhalten. Damit ließen sich die Lieferengpässe, die für den Mangel an Medizinalcannabis in deutschen Apotheken sorgen, sogar in naher Zukunft beseitigen. In Deutschland konzentriere man sich mit der Bunker Pflanzenextrakte GmbH besonders auf Herstellung, Forschung und Vertrieb, während in Kanada, wo das Mutterunternehmen XPhyto Therapeutics seinen Sitz hat, »analytische Test-, Verarbeitungs- und Formulierungskapazitäten« entwickelt werden.

Weitere Infos:

IRW Press: Sondergenehmigung zum Anbau von Medizinalcannabis in Deutschland

Die Welt: Im Atomschutzbunker soll künftig Cannabis wachsen

(Mirko Berger)