Das Verbot vieler psychoaktiver Moleküle ist ein relativ neuartiges Phänomen. Zwar gab es in der Geschichte vieler Völker immer wieder vereinzelt Fälle von Drogenprohibtion Single Convention on Narcotic Drugs) von 1961 ins Rollen.
etwa das Kaffee-Verbot in Preußen, das Friedrich der Große ab 1780 in Preußen verabschiedet hatte, und das bis zu seinem Tod in Kraft blieb. Eine vollumfängliche, beinahe auf der ganzen Welt als rechtens geltende Verfolgung von Konsumenten kam allerdings erst mit dem Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel (Theologe Michael Kleim hat sich der Aufklärung und Mündigkeit hinsichtlich psychoaktiver Substanzen verschrieben. Er plädiert für eine schrittweise Komplettlegalisierung sämtlicher „verbotener Drogen“.
Pfarrer Kleim, der im sozialistischen Ostdeutschland aufwuchs, kämpfte bereits in der DDR-Diktatur für die Opposition. Er ist Mitglied in den nonprohibitionistischen Verbänden akzept e.V. und dem Schildower Kreis und seit 1995 im Kreis Gera (Thüringen) als Pfarrer tätig.
Am 6. Mai 2021 hielt Michael Kleim einen Themenabend in der Evangelischen Studierendengemeinde Magdeburg (ESG) ab:
Berauschen können wir uns an vielen Dingen: An Musik, Tanz, Geschwindigkeit, Gefühlen … und natürlich an Alkohol und Drogen. Um Letztere ging es bei unserem Themenabend. Unser Referent Pfarrer Michael Kleim gehört zum Schildower Kreis.
Die Mitglieder des Schildower Kreises wollen auf die schädlichen Folgen der Drogenprohibition aufmerksam machen und legale Alternativen zur repressiven Drogenpolitik aufzeigen. Sie fordern von den Verantwortlichen eine alternative Drogenpolitik und eine ideologiefreie und wissenschaftliche Überprüfung von Schaden und Nutzen der aktuellen Drogenpolitik.
Michael Kleim fordert am Ende seines sehr umfassenden Vortrags:
1) Konsequente Entkriminalisierung der Drogenkonsumenten
2) Stärkere rechtliche Absicherung der Drogenhilfe
3) Fachgerechte und zielgruppenorientierte Aufklärung und Prävention
4) Rechtliche Absicherung der medizinischen Nutzung illegalisierter Drogen
5) Schrittweise Regulierung eines Marktes mit psychoaktiven Produkten
Quelle
Ein Transkript des Vortrags steht hier zum kostenlosen Download bereit.