»Poppi«: Ein Drogenmuseum in Utrecht

Ausstellungen zur (Kultur-)Geschichte psychoaktiver Substanzen

Screenshot der Webpräsenz des »Poppi«-Museums.

»Poppi« ist ein niederländisches Unternehmen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, sachlich, vernünftig und fundiert über psychoaktive Substanzen und Drogenpolitik zu informieren. Im Zuge dieses Unterfangens konnte das Projekt dank einer Crowdfunding-Aktion 2019 in Utrecht ein gleichnamiges Museum zur Thematik eröffnen.

Dem Museum angeschlossen ist der sogenannte »XTC-Shop«. In diesem Ausstellungsabschnitt geht es gesondert um das empathogene Stimulans MDMA (»Ecstasy«). Der Besucher soll hier immersiv in eine fiktionale Utopie versetzt werden, in welcher MDMA legal in Shops zu erwerben ist.

»Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge bieten die regulierte Herstellung und der regulierte Verkauf von Ecstasy die sichersten Ergebnisse für Gesundheit, Umwelt und Sicherheit. Deshalb eröffnet das Drogenmuseum Poppi in enger Zusammenarbeit mit ‚t Uitvindersgilde und Corné van der Stelt den allerersten Ecstasy-Laden in den Niederlanden. Wir laden dich in eine fiktive Welt ein, in der Ecstasy reguliert wird und legal gekauft werden kann – aber du entscheidest, wie und wo. Komm und mach mit bei unserem öffentlichen Experiment!«
Zitat von der Webpräsenz des Vereins

Doch es gibt noch mehr zu sehen im »Poppi«-Museum: Die buchbare »Digital Drugs Tour« führt mithilfe von Smartphone-Begleitung durch das Amsterdam der 80er und 90er Jahre und liefert einen Einblick in den damals von Drogen und Sex dominierten Stadtkern. Die »House of HIV« informiert über die Errungenschaften zahlreicher AIDS- und HIV-Hilfen in den Niederlanden, die in den vergangenen 40 Jahren erzielt werden konnten.

Mittels Kunst, Technologie und Design möchte der Verein Informationen und Bildung zu Drogen vermitteln. Prohibitive Ansätze werden dabei nicht gebilligt. Neben der Organisation von Expos setzt sich das Unternehmen auch für Drogenkonsumenten ein: So will »Poppi« sichere Arbeitsplätze für Menschen mit Drogenproblemen schaffen – Hilfestellungen geben, statt auszugrenzen und zu dämonisieren. Im Sommer 2022 soll die App »Tales from the Drug Closet« veröffentlicht werden, die Konsumentinnen und Konsumenten die Gelegenheit geben soll, sich über Drogenerfahrungen auszutauschen.

»Poppi« ist Teil des Muttervereins »Mainline«, der sich ebenfalls nonprohibitiv für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Drogenkonsumenten auf der ganzen Welt einsetzt.