Psilocybin findet in der klinischen Forschung seit einigen Jahren immer mehr Beachtung. Es eignet sich als Therapeutikum etwa gegen Depressionen oder Konsumgebrauchsstörungen. Eine Studie, die 2023 im wissenschaftlichen Journal Nature Medicine erschien, belegt nun die Wirksamkeit gegen Magersucht (Anorexia nervosa).
Ein Team von Forscherinnen und Forschern der University of California (San Diego, USA) untersuchte die Auswirkungen einer einmaligen Gabe von Psilocybin auf das Krankheitsbild von Anorexia nervosa. Dazu wurden Pilze an zehn betroffene Frauen verabreicht. Zwei begleitende Therapiesitzungen vor und nach der Verabreichung sollen den Probandinnen Halt und Orientierung für die psychedelische Erfahrung geben. Neun von zehn empfanden die Session als positiv.
Die Ergebnisse sprechen eine eindeutige Sprache: Alle Teilnehmerinnen haben die Wirkung vertragen, bei vier von ihnen waren auch drei Monate nach der Sitzung noch gesundheitliche Verbesserungen festzustellen. Die Studie ist allerdings nicht dazu gedacht gewesen, die therapeutische Wirksamkeit von Psilocybin herauszustellen, sondern um zu testen, wie verträglich der Stoff ist.
Tomislav Majić und Stefan Ehrlich ermutigen in einem begleitenden Kommentar, der ebenfalls in Nature Medicine erschien, zu mehr Studien mit Psilocybin in Hinsicht auf Magersucht. Die Ergebnisse stellen laut ihnen »einen vielversprechenden Weg für weitere klinische Bewertungen« dar.
Peck, S.K., Shao, S., Gruen, T. et al. Psilocybin therapy for females with anorexia nervosa: a phase 1, open-label feasibility study. Nat Med (2023).
https://doi.org/10.1038/s41591-023-02455-9
Majić, T., Ehrlich, S. Psilocybin for the treatment of anorexia nervosa. Nat Med (2023).
https://doi.org/10.1038/s41591-023-02458-6
Ressourcen:
www.nature.com
www.nature.com [2]
www.spektrum.de