Großrazzia wegen angeblichen Verstoßes gegen das Konsum-Cannabisgesetz (KCanG) in der Helios-Apotheke in München. In Bayern ticken die Uhren einfach anders …
Die Apotheke am Münchner Königsplatz wurde am 25. Oktober von Polizeibeamten überfallen, die das Geschäft durchsuchten und u.a. Gerätschaften zur Cannabis-Extraktion beschlagnahmten. Der Vorwurf: Herstellung von Haschisch und anderen Extrakten und damit angebliche Nichteinhaltung des KCanG. Und das, obwohl jenes Gesetz für Apotheken nicht relevant ist, da für diese ausschließlich das Gesetz über Cannabis als Medizin (MedCanG) gilt. Dennoch stürmten zwölf Polizisten, eine Staatsanwältin und drei Pharmazieräte die Apotheke, um entsprechendes Equipment zu konfiszieren.
Hintergrund war ein Video auf YouTube des Hanfaktivisten Michael Knodt, der in der Apotheke am Königsplatz eine Folge seiner Serie „Der Micha“ gedreht und dabei die Herstellung von Haschisch und Co. dokumentiert hatte. Dies war der bayerischen Staatsgewalt ein Dorn im Auge, obwohl Apotheken natürlich völlig legitim die mittlerweile legalen Pharmazeutika herstellen. Medizinalcannabis und entsprechende Zubereitungen sind seit 2017 legal, seit der Entkriminalisierung von Cannabis zu Genusszwecken im April 2024 unterliegen Cannabinoid-haltige Arzneimittel auch nicht mehr dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG).
In dem hier präsentierten Video des Deutschen Hanfverbands (DHV) erläutert Georg Wurth den Sachverhalt. Die Vorwürfe gegen die Apotheke bzw. deren Betreiber sind unbegründet und daher haltlos. Die Herstellung von Cannabis-Extrakten, wie z.B. Live Rosin, Fullmelt und DrySift, ist durch die Razzia vorerst auf Eis gelegt. Zumindest die Versorgung der Patienten mit Extrakten ist derzeit nicht gegeben. Die Apotheke hat ein Anwaltsbüro eingeschaltet, um der bayerischen Willkür etwas entgegenzusetzen.