„‚Report From Millbrook‚ wurde 1965 gefilmt, während eines Wochenendbesuchs bei Tim Leary und seiner Kommune. Es war ein leichter Sommerausflug. Kein LSD. Tim nahm mich allerdings mit auf einen Spaziergang, und wir sprachen über LSD. Ich sagte ihm, dass die [Gehirn-]Chemikalien, die Künstler motivieren und antreiben, mächtiger und geheimnisvoller sind als LSD oder irgendeine Droge. Mit dieser Bemerkung kehrten wir um und beendeten unseren Spaziergang. Es gab nichts mehr zu sagen. 1966 gab es in Tims Wohnung eine Razzia durch den örtlichen Sheriff. Die ‚East Village Other‚ [ehemalige Untergrundzeitung aus New York; Anm. d. Red.] nahm ein Interview über die Razzia mit dem Sheriff auf. Ich habe das Interview als Tonspur für den Film verwendet. Das Filmmaterial ist in anderer Form auch in ‚Diaries, Notes & Sketches‚ zu sehen.“
Beschreibung des Filmkünstlers Jonas Mekas über sein Werk „Report From Millbrook„
Jonas Mekas (*24. Dezember 1922, † 23. Januar 2019) war ein litauischer Autor, Regisseur und Filmemacher. Sein Stil ist oft abstrakt und avantgardistisch und seine seit 1961 verlaufende Karriere stellt einen wichtigen Einfluss auf die moderne Avantgarde der Filmkunst dar.
Mekas besuchte Mitte der 60er Jahre den Professor, Autoren und Psychonauten Timothy Leary auf dem Millbrook-Anwesen im Staat New York. Etwa ein Jahr später gerät Leary – aufgrund seiner, gerade für die 60er Jahre, kontroversen Interessen und Postulate
mit der US-amerikanischen Justiz in Konflikt. Das Haus des psychedelischen Revolutionärs wird durchsucht.In einer knapp 12-minütigen Avantgarde-Kurzdokumentation, gedreht und produziert von Jonas Mekas, sehen wir rasant aneinandergeschnittene, bunte Videoaufnahmen, die mit der Stimme des Sheriffs unterlegt sind, der die Razzia gegen Tim Leary leitete. Ein interessantes und sehenswertes Stück psychedelische Zeitgeschichte für zwischendurch.