Interview: Markus Berger
ADAMA ist das Psytrance-Projekt des Musikers Itamar Shaer aus Tel-Aviv, Israel.
Itamar lässt sich von einer großen Bandbreite an Musikstilen inspirieren, von Rock, Trance und Techno bis hin zu Klängen afrikanischer Stämme und des australischen Buschs, die alle zusammen seinen einzigartigen Sound ausmachen. Er kombiniert tiefe Atmosphären mit massiven Percussionsounds und synthetischen Soundeffekten aus der psychedelischen Welt. Wir haben mit Itamar über seine Musik, die aktuelle Weltlage und die psychonautische Erfahrung gesprochen.
Itamar, ich habe dich erst vor kurzem als Künstler von Zenon Records entdeckt (durch das Boom 23 Video) und war überrascht, dass ich deine Musik vorher noch nicht gekannt hatte. Wärst du so freundlich, dich unseren Lesern vorzustellen?
Grüße an alle Leser und vielen Dank an Markus für die Einladung zum Interview. Mein Name ist Itamar und ich lebe in Israel. Ich bin Musiker, Familienvater, unterrichte Produktion an einer Musikschule und arbeite mit anderen Musikern. Ich bin immer hungrig danach zu lernen, mich weiterzuentwickeln und zu erforschen – die Welt um mich herum und die Welt in mir. Außerdem habe ich haufenweise Hobbys und Dinge, mit denen ich mich gerne beschäftige, auch wenn mein Hauptinteresse dem Musikmachen gilt.
Wie lange bist du schon als Künstler/Musiker aktiv?
Ich würde sagen, das sind etwa zehn Jahre, wenn man den Tag als Anfang definiert, an dem mein Künstlername Adama geboren wurde. Ich habe schon in jungen Jahren mit der Musik geliebäugelt und als Gitarrist angefangen. Ich habe Blues gespielt und liebte es, stunden- und tagelang zu improvisieren, manchmal sogar, ohne die Begleitmusik zu wechseln. Im Alter von 20 Jahren kam ich mit klassischer und Flamenco-Musik in Berührung und verliebte mich in das Hören und Spielen dieser Musik, aber das war es auch schon. Ich spielte und improvisierte hauptsächlich auf der Gitarre. Später, Anfang 20, offenbarte sich mir die elektronische Musik. Es dauerte nicht lange, bis ich den Deep Funky Techno und die Musik im Zenon-Stil entdeckte, und irgendetwas an diesem Vibe faszinierte mich, zog mich an. Ich wollte etwas Ähnliches machen oder es zumindest versuchen.
Was bedeutet denn dein Künstlername Adama und wie kamst du auf ihn?
Adama bedeutet auf Hebräisch Boden, könnte aber auch mit Erde oder Grund übersetzt werden. Als ich über einen Künstlernamen nachdachte, hatte ich die Absicht, einen zu finden, der die Gefühle und die Stimmung ausdrückt, die ich in meiner Musik vermitteln möchte, und etwas, mit dem ich mich als die Person, die ich bin, verbunden fühle. Ich hatte ein paar Namen im Kopf und irgendwann kam ich auf Adama. Was mir wirklich gefallen hat, ist die Rohheit und Einfachheit dieses Namens. Es ist, wie gesagt, ein Wort aus dem Hebräischen, das ich sehr mag. Ich fühle mich damit verbunden, ich liebe es, barfuß zu gehen und den Boden zu spüren, und das korrespondiert mit der Musik, die ich machen will. Dieses geerdete, verbundene Gefühl. Mit was auch immer du diese Verbindung spürst, mit deinem Inneren oder mit der Welt da draußen, der Natur oder anderen Dimensionen. Adama ist der Prozess, das Wachstum und das Auftauchen. Es ist der Ort, an dem das Leben beginnt, und der Ort, an den alles schließlich zurückkehrt und der zur Erneuerung dieses Zyklus genutzt wird. Der Name ist wirklich ganz unschuldig entstanden, ohne all die Dinge zu berücksichtigen, die man berücksichtigen sollte, wenn man einen Namen wählt.
Bist du ausgebildeter Musiker oder Tontechniker?
Ich habe, wie erwähnt, schon in jungen Jahren angefangen, Gitarre zu spielen. Als ich begann, Musik zu produzieren, hatte ich also schon einige Kenntnisse in Musiktheorie und ein gutes Gespür für Melodien, Beats und musikalische Strukturen. Mit Anfang 20 lernte ich ein paar Jahre lang das Produzieren und Abmischen, obwohl ich glaube, dass der Durchbruch kam, als ich mich der Welt der Produktion und all ihren Aspekten der Kreation widmete und sie weiter entdeckte.
Wenn ich deine Musik vergleichen müsste, würde ich sie auf eine Stufe mit Yuli Fershtat, Freedom Fighters und Fractal Joke stellen. Allerdings ist dein Sound ruhiger, sehr organisch und hat einen hohen Wiedererkennungswert, sie ist meiner Meinung nach extrem psychedelisch. Kurzum: Du machst unglaublich psychonautische Musik, die wie für eine innere Reise gemacht zu sein scheint. Woher nimmst du deine Inspiration?
Lucys Xtra
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