Sri Lanka: Anti-Drogen-Einsatz gegen kleine Fische

Fast 15.000 Festnahmen von Konsumenten und Kleindealern

Hier zeigt sich mal wieder die Widersinnigkeit der globalen Drogenpolitik: In Sri Lanka wurden nach Angaben der Staatsgewalt im Rahmen einer groß angelegten Anti-Drogen-Operation fast 15.000 Menschen festgenommen. Der Witz: Große Drogenhändler wurden dabei in Ruhe gelassen, vermutlich aus Angst vor dem organisierten Verbrechen und/oder aufgrund von Bestechungen, während einzelne Konsumenten und Kleindealer im Fokus von Polizei und Militär standen. Die Kontrollen konzentrierten sich dazu auf Gegenden, in denen bittere Armut herrscht.

In Zusammenarbeit mit Soldaten führte die Polizei des Landes eine Woche lang Drogen-Razzien durch, was neben den Festnahmen dazu führte, dass etwa 1.100 Abhängige in Entzugseinrichtungen der Armee eingewiesen wurden. Es wurde überdies berichtet, dass rund 440 Kilogramm Drogen (welcher Art auch immer) beschlagnahmt wurden.

Der heillos überzogene Einsatz stößt in Sri Lanka auf Kritik von Menschenrechtsaktivisten. Es wird beanstandet, dass es keine ausreichenden Beweise gegen die Beschuldigten wie auch keine Durchsuchungsbefehle gegeben habe. Obwohl in Sri Lanka die Todesstrafe für Drogenvergehen ausgesprochen werden kann, ist der Konsum und Handel mit psychoaktiven Substanzen in dem asiatischen Land weit verbreitet.

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