Der Pilzwirkstoff Psilocybin (4-HO-DMT) hat sich in Studien, die sein therapeutisches Potenzial bei einer Reihe von psychiatrischen Erkrankungen und Substanzabhängigkeiten untersuchten, als verträglich und sicher erwiesen. Dies hat sich im Rahmen einer entsprechenden Review (Literaturrecherche) herausgestellt (Kaminski und Reinert 2024).
Eingeschlossen wurden Papers, die über akute Wirkungen und Sicherheitsdaten nach der Verwendung von Psilocybin als pharmakologische Intervention in einer klinischen Studie bei erwachsenen Patienten mit einer psychiatrischen Erkrankung oder Substanzabhängigkeit berichtet. Nach Anwendung der Ein- und Ausschlusskriterien wurden schließlich 16 Studien in diese Überprüfung einbezogen.
«Die häufigsten unerwünschten Wirkungen, die im Zusammenhang mit der Behandlung gemeldet wurden, waren vorübergehende Übelkeit und Kopfschmerzen. Vorübergehende Angstzustände wurden als häufige psychiatrische Wirkung angegeben, und drei Teilnehmer erhielten während der Psilocybin-Sitzung ein Benzodiazepin gegen refraktäre Angstzustände. Psilocybin führte zu einem mäßigen Anstieg des Blutdrucks und der Herzfrequenz, ein Teilnehmer erhielt während der Psilocybin-Sitzung ein Antihypertensivum gegen anhaltenden Bluthochdruck. Es wurden keine Fälle von Psilocybin-induzierter Psychose oder Halluzinogen-bedingter Wahrnehmungsstörung gemeldet» (ebd.).
Behandlungsresistenz ist nach wie vor ein Problem für psychiatrische Patienten. Daher werden neue Therapien benötigt, um eine Belastung durch Morbidität und Mortalität zu mindern. Psilocybin weist eine vielversprechende akute und langfristige Sicherheit auf, die seine Verwendung bei psychiatrischen Erkrankungen oder Substanzabhängigkeit als Alternative zur Standardbehandlung oder bei behandlungsresistenten Patienten ermöglichen könnte.
Kaminski D, Reinert JP. (2024), The Tolerability and Safety of Psilocybin in Psychiatric and Substance-Dependence Conditions: A Systematic Review, Ann Pharmacother. 58(8): 811-826.