Die Safer-Use- und Harm-Reduction-Organisation saferparty.ch berichtet: Warnung an alle MDMA-Connaisseure!! Rote Pillen mit Casa-de-papel-Masken-Motiv (aus der Fernsehserie Haus des Geldes) können extrem hoch dosiert und zudem falsch deklariert sein! Mit einem MDMA-Gehalt von 338 Milligramm und einem Methamphetamingehalt von 48 mg ist die getestete Tablette ein echter Brocken – und potenziell lebensgefährlich.
»Diese als MDMA deklarierte Pille enthält neben einer extrem hohen Dosis MDMA zusätzlich eine hohe Dosis Methamphetamin.
Über 1.5 mg MDMA pro kg Körpergewicht für Männer und 1.3 mg pro kg Körpergewicht für Frauen ist zu viel (Bsp. Frau 60 kg x 1.3 = max. 78 mg MDMA). Es kann zu Nebenwirkungen wie Kiefermahlen, Augen- und Muskelzucken oder Krampfanfällen kommen. Bei Überdosierungen steigt die Körpertemperatur stark an und es können Halluzinationen auftreten. An Folgetagen, nach der Einnahme solch hoher Dosen MDMA, treten vermehrt Depressionen, Konzentrationsschwächen, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit sowie ein Gefühl starker Antriebslosigkeit auf. Die regelmässige Einnahme grosser Mengen MDMA ist neurotoxisch und vergrössert die Wahrscheinlichkeit irreparabler Hirnschäden.
Methamphetamin gehört zur Stoffgruppe der Phenylethylamine und weist eine stark stimulierende Wirkung (Psychostimulans) auf. Es erhöht den psychischen und körperlichen Antrieb im menschlichen Körper. Im Gegensatz zu MDMA wirkt Methamphetamin weniger entaktogen (das Innere berührend, stärkere Wahrnehmung der eigenen Emotionen) und auch weniger empathogen (Empathie steigernd). Methamphetamin hat im vergleich zu MDMA eine deutlich längere Wirkdauer (mit Nachwirkungen bis zu 24h). Eine unbeabsichtigte Einnahme kann Konsumierende rasch überfordern.
Die gleichzeitige Einnahme dieser beiden Substanzen stellt eine hohe Belastung für das Herz-Kreislaufsystem dar. Die Einnahme von sehr hohen Dosen MDMA und Methamphetamin führt zu einer starken Konzentration von Serotonin im Gehirn. Dies erhöht das Risiko von lebensbedrohlichen Komplikationen wie zum Beispiel einem Serotonin-Syndrom. Bei dieser Pille kann selbst die Einnahme der Hälfte zu einer Überdosierung führen.
Wir raten vom Konsum dieser Pille ab!«
Die Pille wurde in Genf in den Laboren von NuitBlanche getestet. Neben dieser Version wurde noch eine andere MDMA-Tablette mit genau gleichem Motiv getestet. Auch diese ist viel zu hoch dosiert: 172,2 mg MDMA sind in ihr enthalten.