Die Ethnobotanikerin und psychedelische Koryphäe Kathleen Harrison wurde am 11. Januar in ihrem Wohnhaus im kalifornischen Städtchen Occidental angegriffen. Der Eindringling, welcher laut Harrisons Angaben einen «Methamphetamin-induzierten psychotischen Anfall» erlitt, randalierte in der Wohnung und würgte die mittlerweile 72-Jährige.
Ihr Nachbar hörte ihre Hilferufe und konnte den Angreifer in die Flucht jagen. Der Flüchtige lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der örtlichen Polizei, konnte jedoch binnen kürzester Zeit festgenommen werden.
Harrison konnte den mutmaßlichen Täter identifizieren; Es handelte sich um den 43-jährigen Tai K. Sie gab an, den Täter flüchtig zu kennen, da er ihn ihrem Wohnort aufgewachsen sei, sie stehe jedoch in keinerlei Beziehung zu ihm.
Neben Würgemalen und einer Platzwunde hinterließ der plötzliche Angriff auch psychische Spuren. Da zunächst offenbar unklar war, ob der Verdächtige bis zu seiner Gerichtsverhandlung auf freien Fuß gelangen könnte, tauchte Harrison unter, um ihren körperlichen und seelischen Traumata Zeit zur Heilung zu geben.
Mittlerweile wurde der Angreifer des versuchten Mordes angeklagt. Die vormals auf 500.000 US-Dollar angesetzte Kaution wurde ihm verwehrt.
Trotz ihres fortgeschrittenen Alters engagiert sich Kathleen Harrison weiterhin für die psychedelische Szene. Das herausragendste Projekt ist dabei „Botanical Dimensions“. Die gemeinnützige Organisation hat sich unter anderem dem Naturschutz, dem Aufbau einer ethnobotanischen Bibliothek sowie der Sammlung und dem Schutz psychotroper Substanzen verschrieben.
Herzstück des Projektes ist dabei ein acht Hektar großer ethnobotanischer Garten auf Hawaii, in dem die bedeutsamsten psychotropen Pflanzen dieser Erde angebaut und dadurch für die Nachwelt bewahrt werden sollten.
Das Projekt gründete sie 1985 mit ihrem damaligen Ehemann Terence McKenna, der sich bereits 1992 aus der Leitung zurückzog.
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Durch die Auswirkungen des Angriffes sieht sich Harrison nun mit einer angespannten Finanzlage konfrontiert, da sie nun auf absehbare Zeit keine Vorträge oder Workshops anbieten kann.
Unter der Schirmherrschaft ihrer Freundin Rachel Budde wurde eine «Gofundme»-Kampagne gestartet, um ihr ein finanzielles Polster zu verschaffen, während sie sich auskuriert.
Wer etwas zu dieser Sache beitragen möchte, kann hier weitere Informationen finden.
Rachel Budde schreibt im Text der Kampagne:
«Als Kats Freunde und Familie, bitten wir euch um Unterstützung, um ihr zu helfen, sich friedlich von diesem schlimmen Trauma zu erholen. Wir sind so dankbar, dass sie überlebt hat, und wir möchten, dass sie sich so wohl und sicher wie möglich fühlt, während sie sich ihrer Genesung widmet.
Kat hat immer viel für andere gegeben und nie gezögert, jemandem in Not zu helfen. Wir sind dankbar, dass wir als Gemeinschaft, die von ihr zutiefst inspiriert wurde, jetzt die Chance haben zusammenzukommen, um etwas zurückzugeben.»
Dirk Netter