Text Jonas Hässig
Terence McKenna war ein holistischer Denker. In seinen hypnotisierenden Sprachflüssen verschwammen die Grenzen zwischen so verschiedenen Themen wie Ethnobotanik, Kunstgeschichte, Wissenschaftskritik, Medientheorie, Philosophie, Sexualität, Kultur, Evolutionsbiologie, Umweltschutz und Futurologie, was zu einem bewusstseinserweiternden Effekt bei den staunenden Zuhörern führte. Terence war ein Visionär ohnegleichen, sein Bewusstsein breitete sich gleichermaßen Tausende von Jahren in die Vergangenheit wie auch in die Zukunft aus. Er begriff, dass man mit der mysteriösen Matrix der Zeit wie mit einer Kunstform spielen kann; das war seine große Leidenschaft. Deshalb spricht er heute über den Kanal des Internets immer noch zu einer riesigen Anzahl von Leuten, wahrscheinlich sogar zu mehr interessierten Zuhörern, als dies im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts noch der Fall war. Es war seine Faszination für die in seiner Lebenszeit aufkommenden modernen Informationstechnologien, die ihn zu dem posthumen Geist machte, der einer neuen Generation von Psychonauten durch Lautsprecher und Kopfhörer zuflüstert.
Aus einem seiner letzten Vorträge mit dem Titel Psychedelics in the Age of Intelligent Machines (gehalten am 27. April 1999 in Seattle) geht hervor, dass McKenna in seinem grenzauflösenden Denken gar nie auf die Idee gekommen wäre, Computern den Verstand (mind) abzusprechen. Computer sind Intellekte, die auf dem Gebiet der Berechnung arbeiten. Der menschliche Geist arbeitet auf den Gebieten der Generalisation, Raumkoordination und dem Verständnis von menschlichen Sprachen.
Die Brücke zwischen diesen beiden Verstandeskategorien ist die symbolische Logik und die Mathematik. Wenn wir klar denken, sind wir für die Maschinen verständlich, wie alle Programmierer wissen. Für Dinge wie Analogien oder diffuse Assoziationen haben die Maschinen jedoch wenig Geduld. Der Computer muss mit klaren Definitionen gefüttert werden.
Lucys Xtra
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