Thailand: Gerechtigkeit für Kratomnutzer

Gerichtsverfahren und Urteile werden nach Legalisierung eingestellt

Ein Kratomblatt mit roter Blattvene | mit freundlicher Genehmigung von Adrian Linack

Mitragyna speciosa – Kratom – wird in Thailand legal. Weit über 8000 Personen, die in dem südostasiatischen Land für den Umgang mit Kratom verurteilt wurden, werden vom 24. August an von allen Vorwürfen freigesprochen, so der Generalsekretär des Amtes für Suchtstoffkontrolle, Wichai Chaimongkol, am Dienstag, den 10. August 2021.

Grund dafür ist die Kratom-Legalisierung, die am 24. August offiziell in Kraft tritt.

Laut Justizminister Somsak Thepsuthin darf ab diesem Zeitpunkt jeder Haushalt eine unbegrenzte Menge Kratom anbauen – zur Weiterverarbeitung in kommerzielle Produkte wird jedoch eine Genehmigung der thailändischen „Food and Drug Administration“ (Behörde für Lebens- und Arzneimittel) benötigt.

Für Betroffene, die zwischen dem 1. Oktober 2020 bis zum 6. August für Kratom-Handel, Besitz oder Gebrauch angeklagt wurden, bedeutet dies, dass alle Anklagen fallengelassen und alle betreffenden Urteile aufgehoben werden.

Diese Schritte in Richtung einer humaneren Drogenpolitik, zu der auch die Lockerungen im Bereich von Cannabis-Anbau gehören, sind ein Lichtblick für die Bevölkerung Thailands, die seit dem Putsch 2014 von einer Militärregierung unterdrückt wird und nur sehr eingeschränkt Bürgerrechte genießt.

Dirk Netter