USA: Pilze und Cannabis legal

Immer mehr Regionen setzen sich für Entkriminalisierung von Drogen ein

Psilocybe cubensis "Thai" | CC BY-SA Dr. Brainfish

Der Herbst im Jahr 2020 stellt einen Wendepunkt für die US-amerikanische Drogenpolitik dar. In gleich mehreren Bundesstaaten wurden am 3. November Volksabstimmungen (ballot measures) abgehalten, die sich mit der Entkriminalisierung bisher verbotener psychoaktiver Substanzen auseinandersetzten. Dabei entschieden sich die Menschen überwiegend für eine Legalisierung.

In Oregon ist seit Dienstag mittels Measure 110 zukünftig eine kleine Eigengebrauchsmenge sog. „harter“ Drogen erlaubt – u.a. Heroin, Kokain und Methamphetamine. Wer dagegen verstößt und kommerzialisierbare Mengen besitzt, muss höchstens 100 Dollar Strafe zahlen oder hat die Möglichkeit, an einem Drogensuchtberatungsprogramm teilzunehmen. Zusätzlich sorgt Measure 109 dafür, dass Psilocybin in Oregon komplett legalisiert ist.

Am selben Tag entschieden sich die Bürger von New Jersey, Arizona, South Dakota und Montana für eine Komplettlegalisierung von Cannabis, und in Washington will man ebenfalls Psilocybin-Pilze legalisieren. In Mississippi stimmte eine deutliche Mehrheit für den Einsatz von medizinischem Cannabis, dass sich schwerkranke Patienten verschreiben lassen können. Die Drogenprohibition erodiert – zumindest in den USA. Eine derartig große drogenpolitische Veränderung hat es in den Vereinigten Staaten seit den ersten Legalisierungsbestrebungen im Jahr 2012 nicht gegeben.