USA: Psychedelika-Entkriminalisierung

Auf dem Weg zur Straffreiheit

Nachdem in den Vereinigten Staaten Cannabis und Cannabisprodukte nun fast landesweit entkriminalisiert oder gar legalisiert sind, geht es nun auch mit der Entkriminalisierung der psychedelischen Substanzen voran. Zunächst hatten Denver (Colorado) sowie Oakland und Santa Cruz (Kalifornien) psychedelische Pilze und Pflanzen von der Strafverfolgung ausgenommen (siehe Lucys Rausch Nr. 11). 2021 gab es nun wieder einige Vorstöße. In Ann Arbor (Michigan), Washington D.C., Somerville und Cambridge (Massachusetts) werden der Besitz, Erwerb, Konsum und sogar die Weitergabe von Eigenbedarfsmengen psychedelischer Pflanzen und Pilze und ihrer Zubereitungen nicht mehr strafrechtlich verfolgt. Damit sind in diesen Regionen Psilocybin-Pilze, Ayahuasca, DMTPflanzen, meskalinhaltige Kakteen (mit lokalen Einschränkungen zum Schutz des Peyote-Kaktus), Iboga und andere faktisch entkriminalisiert. Der Sinneswandel beruht auf der wachsenden Einsicht, dass der Krieg gegen Drogen (War on Drugs) gescheitert ist und die Erkenntnis, dass psychedelische Gewächse mehr Heil als Suchtmittel sind. Die Entkriminalisie rungswelle in den USA nahm 2019 ihren Anfang, nachdem ein Vorstoß zur Entkriminalisierung von Psilocybin-Pilzen in Denver unerwartet erfolgreich war. Kalifornien entkriminalisiert sogar den Eigenbedarf für Substanzen wie LSD und MDMA. Anfang April 2021 stimmte das Senatskomitee für öffentliche Sicherheit einem Gesetzesvorschlag zu, der Personen ab 21 Jahren den Besitz und die Weitergabe von geringen Mengen PsilocybinPilzen, Ibogain, DMT, LSD und MDMA erlaubt.