Vergessener Führerschein: Wann es klug sein kann

Straßenverkehr und Polizeikontrolle

Wer in Deutschland Auto fährt und den Führerschein nicht dabei hat, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Dennoch bleibt der Verstoß vergleichsweise harmlos: Es droht lediglich ein Verwarngeld in Höhe von 10 Euro. In bestimmten Situationen kann es sogar taktisch klug sein, den Führerschein bewusst zu Hause zu lassen – etwa wenn der Verdacht besteht, dass die Fahrerlaubnis bei einer Polizeikontrolle direkt eingezogen werden könnte.

Denn: Hat man den Führerschein nicht dabei, kann die Polizei das Dokument nicht sofort beschlagnahmen – lediglich das Recht zum Fahren kann vorübergehend entzogen werden. Das verschafft unter Umständen Zeit und Handlungsspielraum, bevor es zu formellen Maßnahmen kommt. Gerade bei Verdacht auf Drogenkonsum kann das einen Unterschied machen, auch wenn die Behörden später trotzdem eine Entziehung der Fahrerlaubnis anordnen können.

Trotzdem ist Vorsicht geboten: In ernsten Fällen – etwa bei Unfällen unter Alkoholeinfluss oder bei Verkehrsdelikten mit Personenschäden – schützt auch ein fehlender Führerschein nicht vor Konsequenzen. Zudem kann das Fahren ohne mitgeführte Fahrerlaubnis bei Mietwagen oder im Ausland zu größeren Problemen führen, da dort häufig das physische Dokument vorgelegt werden muss.

Als Kompromiss bietet sich an, eine gut erkennbare Kopie des Führerscheins mitzuführen – sie ersetzt zwar nicht das Original, kann aber bei einer Kontrolle zur Klärung der Identität beitragen. Insgesamt bleibt das Mitführen des Originals die rechtlich sicherste Variante, auch wenn in Einzelfällen ein bewusster Verzicht strategisch sinnvoll sein kann.

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