Yoga und Psychedelika

Xtra

Text: René Schliwinski

Ende der Neunziger – ich war etwa 18 Jahre jung – wurde mir unvermittelt eine Erfahrung zuteil, die mein gesamtes Leben nachhaltig veränderte. Eigentlich war ich bis dahin Atheist, doch diese Erfahrung weckte in mir das Interesse für westliche und östliche Weisheitslehren, Religion, Yoga, Tantra und Schamanismus.

Kurze Vorgeschichte
An einem lauen Sommerabend im  Erzgebirge haben wir um eine Feuerstelle herum ein gemütliches Lager mit Isomatten, Decken und Schlafsäcken aufgeschlagen. Wir wollen eine gemeinsame psychedelische Reise machen. Nach einer Redestab-Runde sitzen wir einen Moment gemeinsam in Stille. Dann ist es soweit. Die Medizin (LSD-25) wird in Form eines Blotters gereicht. Ich sitze im Kreis mit denWeggefährten, als hinter meinen Augenlidern allmählich bunte Farben und Muster zu tanzen beginnen. Unbekümmert lasse ich mich im Strom der Energie und der kaleidoskopischen Gebilde treiben. Meinen Kameraden geht es wohl ähnlich. Wir kichern, summen, lachen, atmen, seufzen und räkeln uns auf den Matten. Dann beginnt es plötzlich leicht zu regnen. Wir rücken näher zusammen und entzünden das Feuer. Das Feuerholz knistert und knackt. Ich sehe Gesichter und Fratzen in der Glut und staune über dieses Spektakel. Wir genießen und feiern unser gemeinsames Hiersein. Nachdem der Regen abgeklungen ist, taumeln wir in verzückter Ekstase auf die angrenzende Waldwiese. Es ist mittlerweile dunkel geworden. Ein leuchtender Sichelmond und funkelnde Sterne erhellen die tiefschwarze Nacht. Nebel steigt von der Wiese auf. Grillen zirpen. Leuchtkäfer schweben über dem Boden. Ein magischer Anblick. Ich jauchze vor Freude. Es fühlt sich an, als ob ich das erste Mal hier auf diesem Planeten stehe. Ein unbeschreibliches Gefühl der Glückseligkeit durchströmt mich. Die Beine zittern, der Körper bebt. Ich fühle mich mit der Natur um mich herum verbunden. Mein Atem strömt ein und aus. Die nackten Füße spüren das feuchte Gras. Mutter Erde unter meinen Sohlen. Ich lasse mich auf die Knie fallen und lege meine Stirn auf den feuchtwarmen Boden.

Lucys Xtra

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