Hanf kann Medizin sein, nicht bloß reines Genussmittel: Mittlerweile hat sich dieses Wissen auch in mitteleuropäischen Gefilden etabliert zumindest in Teilen. So ist beispielsweise Cannabis in Deutschland seit dem 10. März 2017 von jedem Arzt verschreibbar, und das ohne Ausnahmegenehmigung der Bundesopiumstelle, die bis dahin notwendig gewesen war, um medizinische Hanfblüten aus der Apotheke zu erhalten.
Was aber in der Theorie geradezu erleichternd für Cannabispatienten klingt, erweist sich in der Praxis weiterhin oft als große Schwierigkeit: Weil die Gesetzeslage trotz der Novelle von 2017 alles andere als eindeutig ist, herrscht weiterhin viel Verwirrung und Unklarheit in Bezug auf das Thema Cannabis als Medizin. Zum Beispiel wurde nie vom Gesetzgeber definiert, bei welchen Diagnosen die Krankenversicherer die Kosten für Cannabismedizin übernehmen müssen. Die Sachlage ist also nach wie vor unklar und unbefriedigend.
Nicht nur diesem Informationsdefizit möchte das Zentrum für Cannabismedizin (ZCM) in Steinheim (Nordrhein-Westfalen) entgegenwirken. Es wurde Anfang Mai 2021 vom Mediziner und Cannabis-Spezialisten Dr. med. Franjo Grotenhermen gegründet und eröffnet, um Cannabis-Patienten Wegweiser und Begleiter sein zu können. Franjo Grotenhermen wurde der Flut an Anfragen zum Thema schon lange nicht mehr Herr. Im Rahmen des ZCM sollen künftig auch weitere Ärzte und Therapeuten beschäftigt werden, damit möglichst viele Patienten und solche, die es werden wollen, betreut und begleitet, zumindest aber informiert werden können.
Die Webseite zum Zentrum fasst danaben die Entwicklungen und Daten rund um Cannabis- und Cannabinoidmedikation zusammen. Ein umfangreiches Journal sammelt Artikel Grotenhermens zur Thematik. Wer in Sachen Cannabismedizin immer auf dem neuesten Stand sein will, ist auf der Wepräsenz des ZCM gut aufgehoben.
Franz-Josef Grotenhermen ist Autor zahlreicher Publikationen und betreibt eine eigene privatärztliche Praxis für Cannabis- und Cannabinoidmedizin, die Teil und Grundlage des ZCM ist.