Frei zugängliche Entspannung

Erfahrungen mit CBD

Auszug aus dem Heft

Seit rund zwanzig Jahren steigt das Interesse an der medizinischen Nutzung von Cannabis stetig. 2009 stöberte man in einem kalifornischen Labor einige Hanfstrains mit einem besonders hohen Anteil an Cannabidiol (CBD) auf, einem nicht psychotropen Bestandteil der Hanfpflanze. CBD unterscheidet sich von seiner molekularen Struktur her nur wenig von THC, doch CBD wirkt nicht oder nur sehr schwach auf die Psyche. Das ändert den Diskurs über die therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis radikal, denn nun ist eine günstige Medizin zugänglich, die nicht berauscht, was vor allem tagsüber Vorteile hat. Dieser Umstand führte bald zu einer riesigen Nachfrage.
Bereits Königin Victoria von England (1819 – 1901) soll CBD-aktiven Hanf eingesetzt haben, um ihre Menstruationskrämpfe zu lindern, doch seit Cannabis vor allem auf einen hohen THC-Gehalt hin gezüchtet wird, geht der CBD-Anteil zurück, bis in den meisten Marihuana-Züchtungen kaum mehr CBD zu finden ist. Das änderte sich erst, als Pflanzen mit einem hohem CBD-Anteil wieder geschätzt wurden. Seither haben Studien, zunächst an Tieren, dann auch im Selbstversuch bei Menschen aufgezeigt, dass Cannabidiol entkrampfend, entzündungshemmend und angstlösend wirkt, aber auch gegen Übelkeit und gegen Epilepsie hilft, vor allem bei Kindern. Weitere pharmakologische Effekte, wie zum Beispiel eine antipsychotische […]

CBD-Marijuana sieht normalem Cannabis täuschend ähnlich. Foto: Medicann

Susanne G. Seiler