Yes we CanG – Die SPD und der steinige Weg zur Legalisierung

XtraCannabis legal in Deutschland

Text: Christoph Roßner

Stoned is the Way of the walk … Cypress Hill kennt sie, die großen und kleinen Steinschläge des Lebens. Wenn man stoned ist, fällt einem ein Zeit-Verlangsamungs-Phänomen auf, und dieser Effekt ist meistens sehr erwünscht. Bei der Legalisierung in Deutschland schaut es da anders aus, da haben wir die SPD und ihre Moralapostel, die im 21. Jahrhundert am Tresen stehen und ganz nebenbei den Substanzfaschisten geben. Cannabislegalisierung ist wie Schwangerschaft, ein bisschen geht da nicht. Ganz oder gar nicht, legal oder illegal, man muss sich festlegen und Farbe bekennen – das war aber schon immer das große Problem der SPD.

Wenn nun ein Gegner der Legalisierung die Legalisierung halbherzig vollziehen soll, fragt man sich schon: Warum lässt man das eigentlich den Professor Lauterbach machen? Warum entscheiden Alkoholliebhaber über die Grundrechte und Lebensbedingungen der kiffenden Bevölkerung und warum werden hier Unterschiede zu Zucker, Kaffee, Alkohol und Tabak gemacht? Warum sind keine bekennenden und bekannten Hanfkonsument*innen unter den Entscheidungsträgern der SPD-Fraktionsausschüsse oder im Parlament zu finden? Der Krieg gegen Drogen fordert weiterhin Opfer, und keiner der SPD-Abgeordneten sieht sich hier in der Pflicht, diesen Substanzfaschismus als Teil der vergangenen Nazi-Ideologie anzuprangern oder zumindest in der Öffentlichkeit endlich selbst den Substanzfaschismus abzulegen. Denn was ist eine Demokratie wert, in der weiterhin Menschen aus vordergründig moralischen und angeblichen gesundheitlichen Gründen verfolgt werden, obwohl längst bewiesen und bekannt ist, dass es nur wirtschaftliche Gründe sind, die eine Freiheit der Kiffenden in Deutschland verhindern?

Dieselben SPD-Innenpolitiker*innen, die eine Gefahr für die Jugend darin sehen, dass jemand neben einer Schule kiffen könnte, haben kein Problem damit, wenn Eltern zusammen mit Kindern Alkohol trinken oder im Internet für Bier und Schnaps geworben wird. Warum wird der Substanzfaschismus nicht als das benannt, was er ist – nämlich Faschismus einer Gruppe von Menschen gegenüber, die sich nicht an die moralisch akzeptierten Substanzen halten möchte, sondern lieber Pflanzen, Pilze oder Gase nutzen möchte, um sich das Dasein so angenehm wie möglich zu machen? Doch das ist leider nicht das Kernthema der SPD, weshalb wir jetzt hoffen dürfen, dass wir zum 1. April dann dazu passend keine Legalisierung, sondern wie im Scherz so üblich, genau das Gegenteil serviert bekommen. Ein Selbstanbauverhinderungsgesetz mit Strafverfolgungsgarantie für alle, die nicht in der Apotheke kaufen möchten, sondern im Garten oder auf dem Balkon anbauen.

Lucys Xtra

Du hast bereits einen Onlinezugang bei uns? Dann melde dich hier an.

Einzelbeitrag

0,90 CHF
Yes we CanG – Die SPD und der steinige Weg zur Legalisierung
• Sofortzugriff auf den ganzen Beitrag
• Zusätzliche Bilder und Informationen
• 12 Monate unbegrenzt abrufbar
• Auf all deinen Geräten nutzbar

Onlinezugang

13,80 CHF
• Einen Monat gratis lesen*
• Unbegrenzter Zugriff auf exklusive Inhalte
• Abodauer selbst flexibel bestimmen
• E-Papers gratis ab 24 Monaten Laufzeit

Print-Abonnement

35,00 CHF
• Zwischen verschiedenen Abos wählen
• Preis selbst bestimmen
• Onlinzugang & E-Paper gratis erhalten
• Dankeschön geschenkt bekommen