Der 1. Juni 2021 markiert höchstwahrscheinlich eine grundlegende drogenpolitische Änderung im Südosten der Vereinigten Staaten: Der Senat des US-amerikanischen Bundesstaats Kalifornien stimmte einer Legalisierung vieler psychedelischer Moleküle zu. Dazu zählen u.a. Psilocybin, MDMA, LSD, Ketamin, Ibogain und (nicht aus Peyote-Kakteen gewonnenes, sondern synthetisiertes) Meskalin. Die vom Senat mit Zustimmung bedachte Senate Bill 519 (zu dt. etwa: Senats-Gesetzesentwurf 519, kurz: SB 519) würde die Verfolgung von Psychedelika-Konsumenten im US-Staat voraussichtlich in großem Ausmaß zum Stillstand bringen.
Bei der Gesetzesänderung handelt es sich keineswegs nur um eine Entkriminalisierung, sondern um eine komplette Legalisierung Psychedelika dürften dann besessen, verschenkt sowie (insofern es sich um Naturstoffe handelt) für den Eigenbedarf kultiviert werden. Senator Scott Wiener von der Demokratischen Partei äußerte gegenüber dem DoubleBlind Magazine große Freude hinsichtlich der drogenpolitischen Entwicklungen in Kalifornien:
»Psychedelika zeigen großes Potenzial, Menschen bei der Bewältigung von komplexen Traumata, Depressionen, Angstzuständen und Sucht zu helfen. Es hat keinen Sinn, den Konsum von Psychedelika zu kriminalisieren. Der Krieg gegen die Drogen hat uns im Stich gelassen, und die Kriminalisierung dieser Substanzen sorgt nicht für mehr Sicherheit. Dass SB 519 vom Kalifornischen Senat bewilligt wird, ist ein großer Meilenstein für diese Gesetzgebung. Ich bin begeistert davon, dass mehr und mehr Menschen die Vorteile der Entkriminalisierung von Psychedelika sehen.«
Senator Scott Wiener im Gespräch mit DoubleBlind (Quelle)
Nun fehlt nur noch die Zustimmung der California State Assembly (dt.: Staatsversammlung von Kalifornien). Sollte diese den Gesetzesentwurf bewilligen, stehen Kalifornien hoffentlich psychedelische Zeiten bevor.