Angst im Todesgriff des Bewusstseins

Kolumne

Text Christoph Roßner

Lange habe ich überlegt, ob ich diese Thematik überhaupt ansprechen soll, doch die aktuellen Ereignisse im Weltgeschehen lassen mir keine andere Wahl, da ich mich als Demokrat genötigt sehe, die Demokratie mit friedlichen Mitteln zu schützen. Und was ist da besser geeignet als Aufklärung und Selbstreflexion. Ich habe mir viele Gedanken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass wir nur zusammen das Leben auf dem Planeten gestalten können, wenn wir die Angst vor dem Tod und die damit verbundenen Mythen ablegen können. Doch wie können wir die Urangst vor dem Tode ablegen, geschweige denn bekämpfen? Ganz einfach, indem wir vom abrahamischen Welt- und Unterweltbild Abschied nehmen, welches durch Angst, Hass, Verbote und Rassismus Kriege und Umweltzerstörung befeuert, weil die abrahamischen Monotheisten den Auftrag haben, sich die Erde Untertan zu machen.

Doch was bedeutet das in der Realität? Krieg, Vertreibung und Not sind der Nährboden des abrahamischen Monotheismus, weil Menschen mit Todesangst sehr leicht steuerbar und abergläubisch sind. Durch Kriege und Vertreibung bringen sich diese abergläubischen Menschen immer wieder in extreme Lebenssituationen, um dann danach „Frieden“ im Glauben zu finden. Diese permanente Existenzangst hat zur Folge, dass diese künstlich erzeugte Paranoia ein erwünschter Normalzustand der abrahamischen Monotheisten ist, nur so fühlen sie sich vereint.

Die Angst eint und erzeugt faschistische Denkmuster in Gruppen, die sich dann unter Allah, Jesus oder Jahwe vereinen, um dann den Ungläubigen bzw. Falschgläubigen ihren richtigen Faschismus mit Feuer und Schwert direkt einzupflegen, ohne Rücksicht auf deren Lebensweise. Gleiches kann man über den Kommunismus berichten und man findet auch Belege, z.B. im Osten der Bundesrepublik Deutschlands, als nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg ein kommunistischer Vasallenstaat der Sowjetunion aufgebaut wurde, der viele Denkmuster direkt aus dem Nationalsozialismus übernommen hat, da so die „Kontrolle des Volkes“ besser vollzogen werden konnte. Laizismus war hier vordergründig auf die Leitfahne der DDR geschrieben worden, was eine Nationalisierung zur Folge hatte, die im Untergrund evangelisiert wurde.

Gerade die Evangelisierung/Islamisierung der Bevölkerung hatte immer schon zur Folge, dass der Aberglaube um einen wasserlaufenden Zombiezauberer, Himmelsreiter auf fliegenden Pferden, die Hölle, der Teufel und Dämonen, einen realistischen Stellenwert im Denkmuster der Indoktrinierten erhalten und somit zu deren Realität gehören. In einer Welt, in der Dämonen, Priester und Zauberer mithilfe von Zaubersprüchen (beten) und magischen Handlungen (Gottesdienste) Kontakt zu unsichtbaren Lebensformen aufnehmen oder diese bekämpfen (Exorzismus), sind halluzinogene Substanzen wie Zauberpilze, Marihuana, DMT und LSD wirksame therapeutische Mittel, die helfen können, dass der unter der Angststörung leidende Mensch wieder neue Denkmuster für sich erschließen kann, die ihm beispielsweise beim Prozess des Sterbens helfen können, mit weniger Ängsten und Sorgen einen friedlichen Tod zu finden.

Leider ist unsere Gesellschaft, gerade wegen dieser nicht ausgesprochenen Todesangst, so darauf fixiert, schnell zu leben und viel zu konsumieren, damit man nie in die Verlegenheit kommt, über seine Endlichkeit zu reflektieren. Psychedelische Substanzen erlauben uns eine andere Sichtweise auf das Leben und somit auch auf das Sterben, sie helfen uns dabei, die Angst vor dem Tod zu verarbeiten und können uns in ein glückliches Sterben überführen, wenn wir es denn zulassen möchten.

Doch gerade das Loslassen und Abgeben sind in unserer von Macht-, Profit- und Gier-gesteuerten Marketing-Gesellschaft das, worauf sich die wenigsten einlassen können. Deswegen ist es auch für viele so schwer, sich eine Gesellschaft vorzustellen, in der das ökologische und friedliche Miteinander wichtiger ist als das egoistische Verhalten des Individuums.

Psychedelika sind vor 450 Jahren verteufelt worden, weil sie genau das machen, was das Individuum vom Kollektiv trennt. Psychedelika sind mächtige Werkzeuge, mit denen sich die Gesellschaft so wandeln könnte, dass wir eine ökologische Lebensweise für alle beteiligten Individuen erzeugen könnten. Viele, die jetzt noch in unnötigen Ängsten gefangen sind, könnten wieder ein Grundvertrauen in sich und die umgebenden Personen aufbauen, was zur Folge hätte, dass sich die Bevölkerung gegenseitig die Existenzängste nehmen und sich eine gesellschaftliche Geborgenheit und ein Zusammenhalt global realisieren ließe.

Dieser Prozess hat schon lange eine massive Dynamik erhalten und in den letzten 75 Jahren der Aufklärung, Forschung und globalen Vernetzung nun einen Punkt erreicht, an dem sich die alten, auf abrahamischen Monotheismus und Kommunismus, also alle auf Gewalt fußenden Sozialsysteme, nun wieder an einem Punkt befinden, der eine Diskrepanz zwischen den armen und reichen Bevölkerungsschichten aufzeigt – und so die Ungerechtigkeit dieser Rechtssysteme verdeutlicht. Vor Gott sind alle gleich, aber auf der Erde gibt es den Unterschied der Geburt. Gerade der Konsum von Substanzen ist hier ein wichtiges Kriterium und zeigt deutlich, dass der Substanzfaschismus des Islam dazu geführt hat, dass die abrahamischen Religionen zu erbitterten Feinden wurden. Alkoholiker gegen Antialkoholiker, Alkoholiker gegen ungläubige Pilz- und Hanfkonsumenten und so weiter. Die Evolution ist aber nicht aufzuhalten, das werden der christliche Homo alcoholicus und sein islamischer Gegner schon noch merken. Denn egal, welches System er übernommen hat, der Alkoholkonsum in der Bevölkerung hat immer zur Folge, dass eine Gegenbewegung entsteht, die genauso ideologisch verblendet ist und die Gewalt gegen Andersgläubige als legitimes Mittel sieht. Wo wir wieder in meinem Heimatland Bayern ein tolles Beispiel dafür haben, wie die fundamental-christlichen Politiker mithilfe der Macht der gläubigen Wähler weiterhin Hanfkonsumenten daran hindern, ein normaler Teil der Bevölkerung zu werden, da das Rauchen von Tabak und das Trinken von Alkohol angeblich mehr Tradition hat.

Da sieht man genau, wie sich die radikalen christlichen Substanzfaschisten der Lüge bedienen, denn ihre Vorfahren haben in den vergangenen 400 Jahre alles verbrannt oder verboten, was angebliche Hexenkräuter waren. Die Tradition des Substanzfaschismus und der Menschenjagd hat Tradition in den Reihen der gläubigen Christen in Bayern und das lebt Herr Freiherr Markus Söder von Bayern zusammen mit seinem Generalissimus Klaus von Holetschek voll aus und hat uns mit der Drucksache 19/2073 bewiesen, dass politische Christen aufgrund ihres Aberglaubens eine Gefahr für die Demokratie und unsere Gesellschaft im Allgemeinen sind. Da kann man nichts schönreden, der christliche Faschismus wird ein massives Problem für alle friedlichen Ungläubigen, die Jesus und Gott für chauvinistische, homophobe Faschisten halten. Ich habe mir erlaubt, eine wichtige Aussage dieser faschistoiden Märchenfigur als Schlusssatz hier anzufügen. Diese Aussage ist für mich der Beweis dafür, dass alle gläubigen abrahamische Monotheisten Substanzfaschisten sind, die einem Angst vor dem Tod und dem Leben machen wollen.

Wenn ich mir die deutsche Geschichte so anschaue mit dem Wissen, dass die Weiszecker Brüder die deutsche Textbibel 1847 entwickelt haben, dann bekommt der letzte Satz eine ganz andere Bedeutung, denn der Holocaust fand 80 Jahre später statt und dort wurden Brennöfen verwendet, um Menschen zu vernichten, die nicht den rechten Glauben oder Ethnie hatten.

<Mt 13,47-50 (Jesus sagt): Mit dem Reich Gottes ist es wie mit einem Fischernetz, womit man allerlei Fische fängt. Wenn es voll ist, ziehen sie es an das Ufer und sortieren den Fang. Die guten Fische landen in Körben, und die schlechten werfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt geschehen: Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten (die die Vorschriften Gottes befolgt haben), trennen und in den Feuerofen werfen. Da wird Heulen und Zähneklappern sein.