Cannabis Clubs in Deutschland – Der Horrortrip der Bürokratie

Ein Kommentar von Christoph Roßner

Als die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler von der CSU am 4. Mai 2016 das Cannabis-Medizin-Gesetz verkündete, war dieses Gesetz nur dafür geschaffen worden, den Patienten-Selbstanbau zu verhindern. Günter Weiglein und seine Mitstreiter hatten gerichtlich bewirkt, dass sich Patienten legal mit Cannabis aus eigenem Anbau versorgen dürfen. Damit dies nie stattfinden konnte, wurden von der CDU und CSU im Gesundheitsministerium das „Selbstanbauverhinderungsgesetz“ entwickelt. Die Interessen der Pharmalobby waren zu groß und der zukünftige Markt zu wichtig, um hier privaten Anbau zu ermöglichen. Wenn wir uns jetzt die neue Cannabis-Gesetzgebung in Deutschland anschauen – speziell das Datum des 1. Juli 2024 – dann kann man wieder Parallelen zu dem politischen Gebaren der CDU/CSU ziehen. Obwohl wir mit der SPD eine Partei im Gesundheitsministerium sitzen haben, welche die Cannabis-Teillegalisierung mit ermöglicht hat, ist sie auch der größte Hemmschuh bei der Umsetzung, da auch hier wieder ein mächtiger Lobbyverband im Hintergrund die Fäden zieht, die europäische Bierlobby, nämlich in Gestalt der Brewers of Europa und der Anheuser-Busch-Gruppe. Diese mächtige Vereinigung sieht eine massive Gefahr ihrer Geschäftsmodelle durch Cannabis-Social-Clubs. Jugendschutz ist nur wieder Vorwand fürs Verbot.