Psychoaktive Pilze sind wichtige Bestandteile zahlreicher Kulturen. In Mitteleuropa ist vor allen Dingen der Fliegenpilz (Amanita muscaria) ein symbolträchtiges Element vieler Märchen und Mythen. Es ist nicht auszuschließen, dass die psychoaktive Wirkung des weiß-gepunkteten Mückenschwammes für das sagenumwobene Erbe des Pilzes verantwortlich ist. Im Norden Deutschlands benutzte man Amanita muscaria sogar als Speisepilz, indem man ihn einige Tage in Wasser einlegte, um die Inhaltsstoffe auszuwaschen, und ihn danach gebraten oder anderweitig zubereitet hat.
Debbie Vies von der Bay Area Mycological Society (BAMS) aus San Leandro (USA, Kalifornien) widmete sich eben diesem Thema in einem ausführlichen Artikel zu Amanita muscaria als essbarem Fungus. Der Artikel beleuchtet und diskutiert wissenschaftliches Quellenmaterial in Bezug auf den Konsum von Amanitae in verschiedenen Kulturen. Dabei bezieht sich die Autorin auch auf Ergebnisse der aktuellen Forschung. Debbie Vies‘ Fazit ist: Fliegenpilze sind nicht zwingend letales Gift, es bleibt jedoch Vorsicht geboten im Umgang mit dem Fliegenschwamm.
Doch auch anderweitig bietet die englischsprachige Webseite der BAMS Pilzinteressierten zahlreiches Wissen: Während der Reiter Mushroom of Month (Pilz des Monats) über zahlreiche nordamerikanische Fungi informiert, kann man unter dem Reiter Poisonings (Vergiftungen) alles über Pilzgiftnotfälle erfahren. Eine interessante Website für Mykophile.