Wer Cannabis konsumiert, das neben Tetrahydrocannabinol (THC) einen etwa gleich hohen Anteil von Cannabidiol (CBD) aufweist, leidet seltener unter Cannabis-bedingten Angstzuständen – und das bei gleichbleibend positiven subjektiven Wirkungen. Das hat eine Studie ergeben, die von Forschern der Abteilung für Psychologie und Neurowissenschaften an der Universität von Colorado in Boulder, USA, durchgeführt und im Januar 2022 publiziert wurde.
Das Ergebnis: Im Vergleich zum Rauchen einer THC-dominanten Cannabissorte führte ein Strain mit annähernd gleichen Mengen an THC und CBD zu weniger Paranoia und Angstzuständen bei ähnlich positiven Wirkungen.
An der Studie nahmen 159 regelmäßige Cannabiskonsumenten teil. Diesen wurde nach dem Zufallsprinzip einer von drei zu untersuchenden Strains zugeteilt. Der THC-Strain enthielt 24 % THC bei 1 % CBD, der THC- und CBD-Strain enthielt 9 % THC und 10 % CBD und der CBD-dominante Strain enthielt 1 % THC und 23 % CBD. Die Teilnehmer konnten so viel davon konsumieren, wie sie mochten.
Die Probanden wurden vor, direkt nach und eine Stunde nach der Einnahme der ihnen zugewiesenen Sorte untersucht. Die Teilnehmer, die die CBD-dominante Sorte und den ausgewogenen THC-CBD-Strain einnahmen, wiesen in den Blutproben deutlich weniger THC und mehr CBD auf als die Teilnehmer, die die THC-dominante Sorte konsumiert hatten. Darüber hinaus wurde die ausgewogene THC-CBD-Sorte mit ähnlich positiven subjektiven Wirkungen in Verbindung gebracht, jedoch mit deutlich weniger Paranoia und Angstzuständen als die THC-dominante Sorte.
Studie: Gibson LP, Karoly HC, Ellingson JM, Klawitter J, Sempio C, Squeri JE, Bryan AD, Bidwell LC, Hutchison KE. (2022), Effects of cannabidiol in cannabis flower: Implications for harm reduction, Addict Biol. 27(1): e13092. doi: 10.1111/adb.13092. Epub 2021 Aug 31. PMID: 34467598.