ENCOD-Hauptversammlung in Berlin

Generaltreffen des Vereins im Hanfmuseum

Die internationale Führungsriege der European Coalition for Just and Effective Drug Policies (ENCOD) traf sich das Wochenende vom 14. auf den 16. Juni im Hanfmuseum Berlin. An dieser Generalversammlung nahmen Vertreterinnen und Vertreter aus den Niederladen, Spanien, Österreich, Tschechien, Malta, Frankreich, Italien und Deutschland teil.

Ein Todesfall setzte der seit 1997 bestehenden Organisation zu: Erec H., Sekretär des Vereines, der nach dem Tod Joep Oomens im März 2016 mit seiner Frau nach Wien gezogen war, wurde Opfer übereifriger Polizisten. Er wurde Anfang 2024 von der österreichischen Polizei erschossen. Seine Frau Gaby bezeichnet das Geschehen zu Recht als Mord; ihr Mann hatte einen psychotischen Schub und suchte Hilfe. Es hätte nicht der Polizei, sondern des Rettungsdienstes bedurft. Trotz des schweren Schlages nahm sie an der Versammlung Teil und zeigte sich stark.

Es wurde, laut einem Bericht des Vereines selbst (siehe Ressource), hauptsächlich über Cannabislegalisierungen in Europa gesprochen. Verschiedene Mitglieder referierten über Fort- und Rückschritte in ihren jeweiligen Ländern und berichteten über die derzeitige bürgerrechtliche Lage. Farid Ghehiouèche, der den Vorsitz für die ENCOD Frankreich inne hat, äußerte sich pessimistisch über eine kommende Hanflegalisierung in seiner Nation. Ähnlich war es im Bericht eines Mitgliedes aus Tschechien: Es seien lediglich Maßnahmen zu erwarten, die mit den drogenpolitischen «Lockerungen» in Luxemburg vergleichbar sind.

Im Bericht auf der ENCOD-Webpräsenz werden auch Referate der maltesischen und der niederländischen Vertreter genannt. In Malta gibt es mittlerweile bereits sieben Cannabisclubs, von denen drei Hanf an ihre Mitglieder ausgeben dürfen, in den Niederlanden findet ein drogenpolitisches Experiment parallel zu Initiativen wie Cannabis en Verkeer statt.

Ressource:
encod.org