EU-Parlament will THC-Grenze für Nutzhanf erhöhen

THC-Gehalt soll um 0,1 Prozent steigen dürfen

Dass Cannabis als Medizinal- und Nutzpflanze genutzt werden kann, ist höchstwahrscheinlich seit der Prähistorik bekannt. In Europa begleitet die Hanfpflanze Mensch und Kulturgeschichte schon seit mindestens 7.500 Jahren. Die ältesten europäischen Funde stammen aus dem thüringischen Eisenberg und sind Hanfsamen, die man bei archäologischen Abgrabungen sogenannter Straten (Erdschichten) fand. Die Straten sind auf das Jahr 5.500 v. Chr. datiert, sind also so alt wie der Beginn der Jungsteinzeit in Europa.

Die EU-weite und von der Europäischen Kommission geförderte Cannabisprohibition ist im Hinblick auf diese zeitgeschichtlichen Maßstäbe ein junges und fragwürdiges Unternehmen. Obwohl THC-haltige Pflanzen strikt verboten bleiben, darf allerdings weiterhin Nutz- bzw. Faserhanf angebaut werden, aus dem sich beispielsweise Kleidung herstellen lässt. Dieses Cannabis darf einen THC-Gehalt von höchstens 0,2 Prozent aufweisen.

In der zuletzt vom Europäischen Parlament verabschiedeten Reform der GAP (Gemeinsame Agrarpolitik) vom 23. Oktober 2020 wurde jetzt eine kleine Lockerung erkämpft, die der Europäischen Kommission und dem Europäischen Rat jedoch erst zur Diskussion vorgelegt werden muss. Angebauter Nutzhanf soll demnach 0,3 statt 0,2 Prozent THC beinhalten dürfen. Die European Industrial Hemp Association (EIHA) setzt sich bereits seit langer Zeit für diesen Schritt ein.

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