2022 jährt sich der Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen zum 25. Mal. Im Zeitraum von 1998 bis 2021 sind mindestens 34.000 Drogen nutzende Menschen an ihrem Konsum bzw. den Auswirkungen der Politik gestorben, wobei diese Zahl – wie vernunftbegabten Menschen auffällt – deutlich zu niedrig ist. Denn in die Statistik fallen nur Drogenuser, die die sogenannten illegalisierten Substanzen gebraucht haben. Insbesondere die schädlichen Auswirkungen der unmenschlichen und zutiefst willkürlichen Drogenprohibition schlagen hier zu Buche (Strafverfolgung, Fehlinformation/Propaganda, Bildung eines Schwarzmarkts, Ausgrenzung, Stigmatisierung etc.). Hinzugerechnet werden müssten auf jeden Fall noch die zahlreichen Opfer von Alkohol-, Tabak- und Psychopharmakagebrauch.
Der JES Bundesverband e.V. schreibt auf seiner Facebookseite zum Gedenktag: «Ein Blick zurück macht (…) deutlich, dass unser großes Bündnis seinen Teil zu Veränderungen im Hilfesystem, der medizinischen Behandlung sowie zur Entstigmatisierung von Drogenkonsum und Drogenkonsument*innen beigetragen hat».
Die seit 2021 zusätzlich zu den Vor-Ort-Veranstaltungen initiierte Social-Media-Aktion #DuFehlst bietet eine Gelegenheit, «um an Menschen zu erinnern, die aufgrund von Konsumbedingungen, Schwarzmarktsubstanzen oder infolge von HIV und Hepatitis und anderen Erkrankungen verstarben» (Quelle).
Im Video gedenkt der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert der verstorbenen Drogengebraucher*innen. «In seiner Ansprache hinterfragt er die Drogenpolitik der vergangenen Jahrzehnte und richtet seinen Blick auf den künftigen, notwendigen Wandel der Drogenpolitik, insbesondere im Ausbau von Substitution und Drug-Checking» (Quelle).
Der Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher war am 21. Juli 1998 zum ersten Mal vom «Landesverband der Eltern und Angehörigen für humane und akzeptierende Drogenarbeit NRW e.V.» an der «Gedenkstätte für verstorbene Drogenabhängige» in Gladbeck veranstaltet worden.