Happy Birthday, Alan Watts, John C. Lilly und Syd Barrett!

Syd Barrett (links), John C. Lilly (rechts oben) und Alan Watts (rechts unten) | CC-BY-SA AK Rockefeller und Ponce/Moriarty/Rod

Am 6. Januar würden gleich drei Größen der psychedelischen Szene ihren Geburtstag feiern. Anlässlich dieses besonderen Tages stellt die Online-Redaktion der Lucys die drei Geburtstagskinder kurz vor.


Roger Keith „Syd“ Barrett (geboren am 6. Januar 1946, gestorben am 7. Juli 2006) wurde bekannt als Gründungsmitglied der Psychedelic-Rock Band Pink Floyd, in der er als Songschreiber und Frontmann fungierte. Obwohl er als volles Mitglied lediglich auf «Piper at the gates of dawn» (1967), und «Saucer full of secrets» (1968) dabei gewesen war, gilt er aufgrund seiner innovativen und exzentrischen Spielweise als einer der Pioniere der psychedelischen Musik.

Wegen seiner speziellen Art und kontroverser Meldungen über nachlassende geistige Gesundheit wurde Syd nach und nach von David Gilmour von seinem Posten als Lead-Gitarrist verdrängt, bis er die Band schließlich verließ. Bevor er der Musikindustrie den Rücken kehrte, veröffentlichte er seine vielbeachteten Soloalben «The Madcap Laughs» (1970) und «Barrett» (1970).

Bekannt wurde Syd, neben der Musik, auch durch seinen exzessiven Gebrauch von LSD und anderen psychotropen Drogen. Unklar ist, welche Rolle dieser Drogenkonsum in der Ausprägung seiner psychischen Probleme spielte.

Bis zu seinem Tod im Jahr 2006 lebte er zurückgezogen im Haus seiner Mutter und widmete sich der Malerei und dem Gärtnern. Seine ehemaligen Bandkollegen stellten sicher, dass er zeitlebens an den Tantiemen der Veröffentlichungen beteiligt wurde – so dass finanzielle Sorgen für ihn glücklicherweise keine Rolle spielten.

Pink Floyd widmeten ihm den Song «Shine On You Crazy Diamond» auf ihrem Konzeptalbum «Wish You Were Here» (1975).


Alan Wilson Watts (geboren am 6. Januar 1915 in Chistlehurst, Großbritannien, gestorben am 16. November 1976) war Kind einer Hausfrau und eines Reifenhändlers und stammte urprünglich aus mittelständischen Verhältnissen. Bereits in frühen Jugendjahren interessierte sich Watts für Buddhismus und Spiritualität. So konnte er sich mit 16 Jahren bereits einen Posten als Sekretär und Autor für die Buddhist Society in London sichern.

1938 heiratete er Eleanor Everett, seine erste Frau, und zog in die USA. Ein Studium der anglikanischen Episkopaltheologie in den Vereinigten Staaten von Amerika, das er 1944 abschloss, machte ihn zum Akademiker. Training im öffentlichen Sprechen und sein Studium machten ihn schließlich zu einem episkopal-christlichen Priester. Als Kaplan der Northwestern University erhielt er 1950 ein Angebot der American Academy of Asian Studies in San Francisco, das er nicht abschlagen konnte: Er begann eine Professur an der Hochschule. Damit lebte er von 1951 an im Bundesstaat Kalifornien.

Watts war Autor zahlreicher Literatur zu den Themen Psychedelika, Spiritualität, Meditation, Selbstausdruck und Individualität. Sein Werk The Way of Zen, das er mit 42 Jahren vollendete und das sich mit dem Zen-Buddhismus auseinandersetzt, wurde zum Bestseller. Seine Schriften, z.B. Kosmologie der Freude, gelten bis heute als Standardwerke der 68er-Hippie-Bewegung sowie psychedelischer Kultur und Lebensweisheit und waren stets von einer holistischen, multidisziplinären, ökumenischen und alle Religionen einbeziehenden Weltanschauung geprägt.

Auch seine gesprochenen Referate, von denen viele auf Tonband aufgenommen wurden, erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit und sind zahlreich im Internet zu finden, u.a. auf YouTube, udn werden häufig in elektronischer psychedelischer Musik gesamplet.


John Cunningham Lilly (geboren am 6. Januar 1915, gestorben am 30. September 2001) war ein Biophysiker, Neurowissenschaftler und Arzt. Der im US-amerikanischen Bundesstaat aufgewachsene Lilly ist Erfinder des Floating-Tanks, der ein Mittel zur endogenen, also substanzfreien Bewusstseinsveränderung bzw. -erweiterung darstellt, und dessen Entwicklung 1954 abgeschlossen wurde. Auch er trug mit zahlreichen Literaturerzeugnissen maßgeblich zur Theoriebildung eines umfassenderen psychedelischen Weltbildes bei. Zu nennen seien hier z.B. Das Zentrum des Zyklons und Programmierung und Metaprogrammierung des menschlichen Biocomputers, aber auch alle anderen Bücher von Lilly

Nachdem Lilly 1938 am California Institute of Technology seinen Abschluss machte, studierte er an der Geisel School of Medicine des Dartmouth College. Seinen Masters Degree erwarb er 1942 an der Pennysilvania School of Medicine.

1959 gründete der Neurophysiologe das Communications Research Institute, dessen führender Kopf er bis 1968 war. Seine Arbeit dort umfasste u.a. sprach- und kommunikationswissenschaftliche Untersuchungen mit Delfinen. So versuchte er beispielsweise mithilfe einiger Mitarbeiter, den Meeressäugern das Sprechen der englischen Sprache beizubringen. Während dieser Zeit lernte er auch Lysergsäurediethylamid (LSD-25) kennen, welches er gemeinsam mit Ketamin in Floating-Tank-Experimenten studierte. Von Ketamin entwickelte der Delfinforscher im Laufe der Jahre bedauerlicherweise eine starke Abhängigkeit.

John Lilly verbrachte seine letzten Jahre in Hawaii.  Dort kleidete er sich zuweilen gerne als Frau.