Mit Dopeküchlein ins Gefecht? An einem kanadischen Militärgerichtshof wurde die Soldatin Sandra Cogswell am 3. August 2021 für schuldig befunden, nachdem man sie der verbotenen Ausgabe von Cannabis-Muffins an ahnungslose Soldaten beschuldigt hatte. Jetzt drohen der Kantinenarbeiterin bis zu fünf Jahre Haft.
Cogswell, die 2018 in einer Militärbasis in Gagetown, New Brunswick, im Rahmen einer großangelegten Infanterie-Übung als Kantinenfrau arbeitete, wusste laut Eigenaussage selbst nichts vom psychoaktiven Inhalt des Gebäcks. Das Militärgericht hingegen bestätigte, dass man damals fünf Soldaten während einer Schießübung positiv auf THC testen konnte. Weiterhin fand man Spuren von THC an Cupcake-Verpackungen.
Sämtliche Mitglieder der Batterie hätten an verschiedensten Vergiftungssymptomen gelitten, wie es in Gerichtsdokumenten heißt:
»Alle Mitglieder [der Batterie], welche die Muffins verzehrt hatten, mit Ausnahme eines Soldaten, zeigten anscheinend Symptome wie Dehydrierung, Überhitzung, Müdigkeit, Verwirrung, Mundtrockenheit und Paranoia.«
Vor Gericht berichteten Zeugen von obskuren Reaktionen auf die geistbewegende Wirkung des Hanfes – Soldaten seien verwirrt gewesen, sie seien in ihrer Umnachtung vor Artillerie-Geschütze gelaufen usw. Gerade diesen Umstand verurteilte die Militärrichterin Sandra Sukstorf mit am härtesten. Die britische Tageszeitung The Guardian berichtet, dass Sukstorf die Situation als dermaßen verheerend eingestuft habe, dass sie sogar Menschenleben hätte kosten können.
Sandra Cogswell, die bisher auch staatliches Medizinalcannabis als Einschlafhilfe verwendet hatte, erwartet nun die Abschlussverhandlung des Prozesses, die für den 16. November 2021 angesetzt ist und in deren Rahmen das Urteil gefällt wird.